Die Geburt des Eitermanns

Als er noch ein Knabe von vierzehn Jahren war, im Jahre 1768 , ging Philipp mit seinem Vater Nicolas Repas auf die Jagd. Die Stille des Waldes lauschend , traten seine Wanderschuhe auf hingefallenes Geäst .

Vom Flügelschlagen einer Fliege abgelenkt verharrt er einen Moment im Schweigen.

Als sie Philipp in den Wald kommen sah ,flog das winzige Insekt mit ihren hauchzarten Flügeln seine tiefhängenden Ohren an .

Sie befühlte mit ihren Beinchen mal das linke und mal das rechte Ohr. Das Menschenkind war kein Baum und auch keine Blume ,es besaß weder Flügel noch Fühler. Es ging aufrecht und besaß einen ganz harten Brustpanzer .Während sie sich den Burschen genauer ansah , wurden ihr die Lauten Geräusche aus seinem Körper wahr. Angezogen von dem lauten Herzschlag aus seiner Brust , fing sie an einem Eingang in ihm zu suchen.

Das Menschenkind ließ sie gewähren , denn es war bloß eine einzige Fliege. Philipp hatte gerade sein Gewehr auf ein großes Wildschwein gerichtet , doch als er zum Schuss ansetzten wollte ,musste der Bursche ganz plötzlich niesen. Der Schuss ging daneben mit einem langgezogenen Pfiff aus seiner Büchse .

Das Insekt das ihn in seinem Kopf hinein und nun hatte es bei seinem Eintreten den zarten Gehörgang aufgestoßen . Von dort konnte sie den Menschen laut schluchzen hören. Er hustete und nieste in kurzen Abständen. Was war das ?fragte sich das Tier mit Flügeln? An diese Geräusche musste sie sich erst noch gewöhnen , und war in seinem Mund auf seine blanken Zähne gestoßen.

Die Luftfeuchtigkeit veränderte sich in diesem taufrischen Gewölbe , das ihr vorkam wie die finsterste Höhle.

Mit einem mal schaute sie auf ein rotes Geflecht aus roter Adern .

Ihr war als wäre ihr ein roter Tausendfüßler mit unzähligen roten Gliedmaßen begegnet .



Jetzt wo das viele dunkle Nass ihr die Wahrheit erklärte , war sie erleichtert wieder aus dem feuchten Rachen geklettert.

Sie war ganz verklebt mit Schleim und Spucke . Sie musste sich erst mal sauber putzten.

Wo sie doch jetzt im warmen Dunst eines warmen Hauchs gestanden hatte , nahm sie eine seltsame Veränderung an sich wahr. Sie hielt ihr winziges Dasein augenscheinlich für ein Irrtum .

In ihrer Vorstellung hatte bisher nur ein pelziges Wesen verharrt , nun fing sie mit ganz anderen Augen zu sehen an.

Der Mensch der einen warmen Atem ausstieß , war für sie ein zu geringschätziges Element , das nur ihre Beachtung hatte , wenn er Fliegensekret in sich hatte.

Sie flog das große Auge an. Es gab nicht einen Ton von sich und doch bewegte es sich.

Sie wurde aus den Wimpernschlägen nicht schlau und sah überall nur Haut .

Am korpulenten Kinn des Menschen ,dort wo ein dicker Tropfen Spucke klebte ,schmeckte der Tau wie ein fleischiges Sekret. So wie bei einem Wildschwein im Nacken richteten sich die Haare des Menschen auf. Die Fliege wusste seine Unterwürfigkeit zu schätzen , und begann sich ihre Beinchen an ihm zu wetzen . Sie lernte in Kürze was Worte des Trostes sind , mindestens ein Dutzend Worte des Hasses ,und wie es sich anfühlt einander zu sehen . Und dann war da noch der dunkle Brustraum in dem das große mit Blut gefüllte Herz schlug. Beim Anblick der vielen Haut öffneten sich ihre großen Facettenaugen. Die Üppigkeit der vielen Hautschichten besaß keine Begrenztheit. Sie war eng und warm und ein Werk aus meisterhaften Fühlern. Als ihr nichts besseres einfiel ,legte sie in den feuchten Schleimhäuten ihre Eier.

Je älter der Tag wurde um so mehr Grund fand sie im Körper des Menschen zu bleiben.

Das Insekt hatte noch nie nachgedacht , sie kannte nur den Morgen und die Nacht. Was Zwietracht ist wusste sie nicht , und schon gar nicht wusste sie wie sich Eintracht anfühlte. Sie hatte keine Vorstellung davon was die Wahrheit ist und schon gar nicht verstand sie was die Realität für einen Menschen bedeutet.Die Fliege wurde nicht schlau aus dem Menschen. Er war nicht zu vergleichen mit dem Herbstwind , und auch nicht mit dem Strahl der aufgehenden Sonne. Er war kein Blatt im Wind , und auch kein harter kalter Stein , auf dem sie kurzweilig eine Rast einlegte.

Sie hatte keine Ahnung was Verbote sind und erkannte in dem Jungen Wasser wie in einem alten Brunnen.

Bald schon kam sie seinen unbändigen Gefühlen auf die Schliche, die ihr ermöglichten zu antworten. Sie hatte sowas noch nie gehört und es war das erste Mal das sie ein Menschen schimpfen hörte. Sie hockte neben seinem Kopf , den sie mit ihren Worten nicht zu bezeichnen wusste.

Er stand nun an zweiter Stelle und war weder gefiedert noch ragten Äste aus ihm.

Beim betreten seines Bewusstseins , kamen unglaubliche Zauberkräfte frei. Ihr Pelz färbte sich auf eine unheimliche Weise rot , im Angesicht eines unsichtbaren Beutelgott.

Dort wo sie nun gefangen war ,begann sie ein Kunstwerk aus Haut zu spinnen an.







Und so kam es.

Noch in der selben Nacht bekam Philipp hohes Fieber.

Wer konnte ahnen das eine Fliege alleine dafür verantwortlich war .Sie war eingesperrt zwischen Kehlkopf und Rachen so als habe sie sich in ihm vergraben .

Sie hatte ganz vergessen das es eine Fliege ist und begann ohne Zweifel zu hegen unvermittelt wie ein Mensch zu fühlen.

Philipp lauschte angestrengt in sein Körper hinein , so wie es schien verharrte ein furchtloses Tier in ihm .

Sein Vater bewachte den Zustand mit Besorgnis .

Steif wie ein Brett , lag er mit weit aufgerissenen Augen in einer Art Schockstarre in seinem Bettle und schaute zur Decke . Seine Bewegungslosigkeit schien wie von einem fließenden Magnet herbeigeführt zu sein , das kein Rascheln ,noch ein ähnliches Geräusch vermochte den Zustand anzuhalten .

Er schien in diesem Zustand kaum etwas wahr zu nehmen. Er spürte die Berührung seines Vaters nicht und hören konnte er ihn auch nicht. Keiner außer ihm wusste was wirklich in ihm vorgeht.

Als die Nacht hereinbrach ,malte die Fliege Schatten von sich an den Wänden. Sie spürte den Schrecken den sie einflößte , ein Gefühl das sie viel zu schnell vergaß und begann in ihrer eifrigen Hast riesige Abbilder von sich zu erschaffen.

Auf Philipp Körper spielte sich zur gleichen Zeit etwas merkwürdiges ab. Seine Haut fing zu nässen und sich zu weiten an.

Und am folgenden Tag darauf war sein ganzer Körper von windigen Blasen übersät. In der Nacht wenn das Fieber etwas nachließ waren sie zu einer winzigen Größe geschrumpft , und schon am nächsten Tage waren sie wieder da, und noch viel größer als am Tage zuvor. In seiner Verzweiflung ließ Nicolas Repas die Blasen schröpfen. Sie waren alle mit einem schwarzen Punkt verziert und säuselten beim aufplatzen ein heißes Windlein von sich . Immer wieder plusterten sie sich auf, bis sie zu einem abscheulichen Brei zerliefen und von vorne anfingen sich aufzublähen um noch größere Blasen zu werden. Philipps Gesicht nahm immer mehr grässliche Züge an.

Eine brennende Woge durchströmte seine Adern , stieß das Innere in ihm weit auf ,so als lebte er in einem Traum.

Es sah ganz danach aus als machte er eine schreckliche Verwandlung durch. Während sich der Zustand weiter verschlimmerte ,vernahm man ein seltsames Gurgeln aus ihm. Die Geräusche aus den tiefen seines Körpers klangen furchterregend.

Nicht ein bewährtes Mittel half die Symptome zu mildern .

Alle Bemühungen blieben erfolglos , nichts half die Wundheilung voranzutreiben.

Nicoals Repas schaute mit Besorgnis auf den geschundene Körper seines Sohnes. Er stellte sich vor was in ihm vorging und konnte es sich nicht erklären. Es sah ganz danach aus als würde es mit ihm zu ende gehen.

Er war schon auf das schlimmste vorbereitet und ließ bereits Maße für einen Sarg von ihm nehmen .

Nachdem der Pfarrer dem Todgeweihten die Sterbens Sakramente vorlas , hatte Nicolas schon alles für ein Begräbnis vorbereitet. Doch wie der Zufall es wollte , war der Fliege bei ihrer Geisteswanderung ein Missgeschick geschehen.

Etwas hatte sie an ihren Flügeln berührt und sie herausgefordert. Sie schaute sich um nach der Kreatur die ihr befiehlt ,und ihr etwas vor Augen führt.

Nun war sie es die einem bösen Zauber erlag ,was nur ein Wunder vermag. Sie sah die Sonne unter gehen ,sie hatte ganz plötzlich mit anderen Augen gesehen. Gefangen im Licht schaute sie in des Herr Gott ,s Antlitz.

Nun war die dunkle Nacht zu ihr gekommen , sie hat von ihr eine Krone aufgesetzt bekommen. Allmählich begann sie ihre Verwandlung zu begreifen ,sie hatte ihre Urgestalt verleidet. Nun war sie ein Tier mit Federn geworden , sie hatte ihr haariges Fell verloren.

Noch bevor sich der Zauber von ihr abwandte , hatte sie sich in einem wunderschönen Feuervogel verwandelt. Sein brennendes Federkleid , leuchtete in der Dunkelheit.

Das Pochen an seiner Halsschlagader ,ließ Philipp aus einen bösen Albtraum erwachen. Er schlug die Augen auf ,in der Hoffnung etwas zu erkennen , konnte er nur einen Adler vor sich erblicken.

Er war aus seinem Gesicht entstiegen , und störte ihm beim liegen.

Die Krallen des Vogels brannten sich tief in sein Bewusstsein rein , er hatte ein ganz dickes Federkleid .

Er hob seinen gelben Schnabel und war dann weg geflogen. Das Blut in seinen Adern wieder warm , Philipp spürte das er langsam wieder zu Bewusstsein kam . Jetzt wo die finstere Nacht von seinem Augen gewichen war ,nahm er das Leuchten der Sonne wieder wahr. Sie schien so erhaben , so als habe er von ihr jene heilende Wirkung erfahren .

Da traten die geflüsterten Worte über seine Lippen : , ,fort mit dir du Menschen Qual “.

Als Nicolas Repas die Worte aus dem Mund seines Sohnes hörte , stieß er vor lauter Freude die Waschschüssel um .

,, mein Sohn du lebst , das grenzt an einem Wunder“.

,,Vater wie lange habe ich dort gelegen und geschlafen“.?

,, Ich habe die Tage nicht gezählt“.

,, ich glaubte zu träumen “.

,, mein Sohn du bist dem Sensenmann nochmals von der Schippe gesprungen ,ich glaubte schon es geht mit dir zu Ende“ .

,, ich ersticke .Meine Kehle ist ganz trocken“

Nicolas hielt ihm ein Glas Wasser an den Mund.

,,Vater ich ….ich …...... “ versuchte Philipp zu stammeln.

,, sprich jetzt nicht ,sonst büßt du für jene Worte die dich mir weg nehmen wollten. Du bist noch immer sehr schwach. Doch dem Himmel sei dank ,du lebst mein Junge.“.

Nicolas ließ ihn seine ganze Väterliche Fürsorge spüren.

Nun galt abzuwarten welch gute Wendung ihm sein neues Glück einbringen mag. Es sei zu hoffen das der Tot ihn etwas Besseres belehrte und er von nun an ein demütiges Verhalten an den Tag legen werde.



Nun wo alles durchgestanden war nahm Nicolas Repas eine seltsame Veränderung an seinem Sohne wahr. Er schrieb in sein Tagebuch:

Die Schwielen an den Händen seines Sohnes , so als habe er damit ein Grab ausgehoben , waren seine Finger ganz verbogen.

Seine Haut wurde großporig und löchrig ,gar an manchen Stellen war sie rissig und hässlich .Noch dazu ließ sich eine seltene Hautunreinheit von seinem Gesicht ablesen ,diese legte die Fliege wie eine Maske auf seiner Nase ,seinen Mund und seinen Wangen , sie musste über ihre edle Konsistenz bangen. Ihrer reinen Zartheit war einer pelzig haarigen Rauheit gewichen .



Welch ruchloses Getier steckte in ihm , das durch seine Anwesenheit ihm ein solches Aussehen verleiht? Hatte er es verdient , das ein schmutziges ranziges Wässerchen durch seine Adern rann , das in allem nur übel riechen kann ? Zumal diese Eigenschaft einem Hund von Natur zu eigen ist , welcher Gedanke rein menschlich gesehen zu fürchten ist .

Keine Seife schaffte es Philipp von seiner kreatürlichen Haut zu befreien. Ein fremdartiges Wesen hat von ihr besitzt genommen .



Mit den Jahren seines Älterwerdens verlieh ihm sein neues Aussehen etwas wildes ,gar unbezähmbares. So dachte Nicolas Repas das dass seltsame Leiden seines Sohnes ihm sowohl eine zügellose , wie auch eine nutzbringende Eigenschaft eingebracht habe. Sie beeinflusste sein Fühlen und Denken und verlieh seiner Persönlichkeit etwas achtloses . Bald kannte er kein Gefühl der Schwäche mehr. Seine Sinne schärften sich , seine katzenhaften Bewegungen geschahen unmerklich , fast könnte man meinen er schleiche sich von Hinten heran . So verzeichnete Nicolas in seinem Tagebuch hinein ,das die Krankheit seines Sohnes neue Vorlieben in ihm geweckt habe.

Er begann zu malen und zu zeichnen , rekonstruierte winzige Maschinen und beschäftigte sich mit der Zahlenlehre.

Seine privaten Hauslehrer unterrichtete ihn auch Nachts . Ihr einziger beflissener Schüler war voller Tatendrang und bekam Nachts kein Auge zu. Dank seiner vielseitigen Begabung schaute Nicolaus Repas in eine farbenprächtige Zukunft . Sein Sohn entwickelte sich zu einem wahren Musterschüler.

Es kam ein Tag da begann er sich für die Astronomie zu interessieren. Von da wurde Philipp ein eifriger Sternenbekunder. Wenn er nicht damit beschäftigt war die Helligkeit von Sternen und deren Entfernung zu berechnen , dann kreisten seine Gedanken eifrig um irgendwelche Fliegenbildern.

Seine Lehrer lobten ihren Schüler in den höchsten Tönen. Nur an einer Stelle waren sie nicht mit ihm einer Meinung als Philipp anfing Pornografische Zeichnungen anzufertigen. Wobei er dem Liebesakt mit einer Fliege einen höheren Sinn gab . Dabei ließ er nackte Fliegenkörper für sich sprechen , und was in seinem Unterbewusstsein verborgen lag , kam bei seinen vielen pornografischen Zeichnungen nun zum Vorschein. Die Fliege , das dunkelhaarige Objekt seiner Begierde stellte ganz offensichtlich eine verborgene Kraft für ihn dar. Für das Auge des Betrachters waren Philipp Zeichnungen ganz sicherlich ein Werk des Teufels. So erkannte man in dem gemalten Tier die Wollust wieder. Und was des Menschen nicht zu eigen war , war für Philipp eine außermenschliche Bereicherung. Jetzt wo er glaubte mit einer Fliege verwachsen zu sein , hatte er einen Traum , es sah ganz danach aus als sehne er sich danach sich mit einem Insekt zu paaren. Als er ins Erwachsenen Alter kam ,wurde er auf unerklärliche Weise Menschenscheu , zumal er in allem ein sehr selbstbewusster Mann war. Und ganz bestimmt ,das wussten seine Lehrer ,war das gemalte Tier der Grund dafür. Immer wieder griff er zum Stift und malte abscheuliche maskuline Fliegenkörper mit behaarten Frauenbrüsten.In den Jahren nahmen seine geistigen Fähigkeiten weiter zu , doch vor der Fliege versagte Philipp immer. Ihr zu ehren schrieb er das Manuskript der Fliege. In seinem Werk erklärte er das Leben des Eitermanns der noch keine Untat zählte , und mit dem er alle seine Sorgen teilte. Es war eine schwer zu verstehende Geistesarbeit , die das Summen der Fliege in Worten zu übersetzte versuchte. Man kann auch davon ausgehen das Philipp einer seltenen Geisteskrankheit nachging, die er bei Verrückten beobachtet hat . Immer wieder musste er das Tier nachzeichnen , das ganz sicherlich in seinem Kopf rumschwirrte ,und von der er glaubten wollte das sie zu einer neuen Schöpfung gefunden hat. An einem Tag nahm sich Philipp vor eine Irrenanstalt aufzusuchen. Er war dabei die geistesgestörten Patienten zu studieren , von denen er meinte viel zu lernen . Als man ihm Einlass gewährte war das Tier in seinem Kopf sein Wegbereiter. Es kam zu einem Kampf mit einem groß gewachsenen Mann in einer Gummizelle.

Während des Kampfes spürte Philipp wie das Tier mit seinen vier Beinchen aus seinem Rachen herausgekrochen kam und in dem Kopf des Irren hinein geflüchtet war.

Der Irre schluckte das Tier wie eine bitte Medizin hinunter , verdrehte anschließend seine Augen um hundert achtzig Grad und streckte ihm seine Zunge heraus , auf der sich in Sekunden Schnelle Blasen gebildet haben .

Und dann wie sollte Philipp sagen , schien es so als habe der Irre ihn als Eitermann personifiziert. Der Irre bestätigte seine Frage , sprach sodann von einer Hochzeit mit einem Tier und fing augenblicklich in seiner Zelle die Wände rauf zu klettern an.

Jetzt wo der Irre ihm gleichwertig erschien gedachte Philipp ihm die Fliege wieder abzunehmen.

Er befahl ihn von der Decke herunter , öffnete seinen Mund für ihn ,und befahl das Insekt zu sich zurück .

Der Irre gehorchte , öffnete seinerseits den Mund und ließ das Tier mit vorgestreckter Zunge wieder frei.

Nachdem Besuch in der Irrenanstalt schrieb Philipp an einem ganz neuen Werk. Er erklärte darin , das er der Fliege zur Menschwerdung den Weg geebnet habe , und dies bedurfte noch mehr Opfer.

Wenn Philipp am Abend das Repas Haus auf eigenartige Weise verließ , hatte ihn das Verlangen gepackt einen anderen Menschen zu infizieren.

Es mussten straffe hohe Kerle sein , mit reiner Haut und straffen Muskeln.

Sobald ihm ein Bursche über den Weg gelaufen war trat er aus seinem Versteck heraus und schlug ihn nieder.





So hatte sich etwa dies in der Ortschaft in Elsass Lothringen zugetragen , als man von mehreren Angriffen auf dem Menschen hörte.

So sprach man von einem Mann der seine Beutel ablegte. Er war dank seiner Beutel ein Meister der Täuschung , ein Mörder seines Könnens , der Frauen und Männer zu verunstalten wusste. So überfiel Philipp an jenem Abend einen jungen Mann , es war der Geflügelzüchter Auberlin. Philipp schlug ihn mit seinen bloßen Fäusten nieder und begrub ihn unter seinen Beuteln. Sie fuhren in den Körper des Burschen hinein mit einem lauten Aufschrei . Die Hühnerkäfige mit dem Geflügel waren bei dem Schreck alle zu Boden gefallen.

Der Geflügelzüchter wusste nicht wie ihm geschah , als er unzählige Teufelsfratzen mit leuchtenden roten Augen vor sich sah. Sie hatten seine Stimmbänder durchdrungen und fuhren in ihm hinein mit lauten Geschrei.

,, Was für eine Schlangenbrut ist das“?schrie der Bursche.

Die riesigen Pranken , die ihn zu Boden warfen

ließ von ihm ab ehe er noch um Hilfe schreien konnte.

Die schwarze Kapuze des Mannes viel über sein Gesicht , Auberlin sah nur seine tiefblickenden Augen des Mannes ,von dem er nicht sagen konnte ob es ein Mann , ein Tier oder ein Dämon ist. Eine fleischliche Masse bewegte sich unterhalb seines Kinns. Seine Wangen waren löchrig .

Die Kreatur setzten sich durch , Auberlin saß in der Falle.

Zuerst glaubte er das dieser Mensch ihm eine Klinge in die Seite rammen würde , doch die Kreatur tat dergleichen nicht.

Die finsteren Augen des Angreifers verengten sich. Auberlin Augen waren auf die Bestie gerichtet. Ihn durchfuhr ein Schreck , als er die wilden Geräusche aus ihrem Rachen vernahm . Während des Angriffs bestimmte die Kraft der Kreatur sein Fühlen und Denken. Es war wie eine höhere Gewalt die jene Dämonen in ihm wachrief von denen Auberlin bisher nur gehört hat.

Sein Blut stieg ihm zu Kopf während der böse Geist dieses Unwesen wie ein Fluch über ihn herfiel. Die Beutel der Kreatur stürzten sich auf ihn.

Auberlin glaubte in dem Moment zu sterben .

Als die Bestie wieder von ihm abließ war sie wie vom Erdboden verschluckt. Philipp hatte seine überschüssige Haut abgestreift und sich von seinem Moderhauch befreit. Der Bursche rührte sich nicht mehr , ward blass und zu Eis erfroren . Er unterdrückte ein Schrei und sah wie die große Gestalt in eine der Seitenstraße einbog . Er ließ den Burschen in dem Hofe zurück , wo er ihm aufgelauert ward. In den ruchlosen Gassen von Elsass Lothringen war Phillipe untergetaucht. Niemand wusste wer er war , denn er hatte gleich nach seinem Angriff eine andere Gestalt angenommen.Man hatte ihn später bei einem Quaksalber gesehen , dem er zuweilen einen Besuch abstattet. Er ließ sich von ihm einen Becher Wein einschenken und kam mit ihm ins Gespräch. ,,so spät noch unterwegs Monsieur Repas. Womit kann ich ihnen dienen“.

,,Monsieur Vignes wieder das gleiche wie gestern.Ich hatte heute einen anstrengenden Tag“.

,,wollen sie nicht endlich mal heiraten. Sie sind doch ein junger Mann. Als ich so alt war wie sei , hatte ich schon längst eine Frau und Kinder“.

,,erinnern sie mich nichts an heiraten Monsieur Vinges“.

,,Monsieur ehrlich gesagt beneide ich sie um ihre grenzenlose Freiheit“.

,, es ist nicht immer ganz leicht ohne Frau und Kind , aber reden wir lieber über etwas anderes“.

,,wie sie meinen“.

,,und wie geht es ihrer Tochter Monsieur Vignes“.

,,meinen sie die mit dem Klumpfuß“.

,, ja die meine ich , was ist mit ihr.? Aus ihrer Stimme entnehme ich Besorgnis , geht es ihr nicht gut?“.

,,Dem Mädchen geht sehr schlecht. Sie hatte vor kurzen eine Lungenentzündung. Und die Ältere von den Beiden die hat ihr Mann mit der Schwindsucht angesteckt. Das Kind in ihrem Leib wird sich sicher bei der Mutter angesteckt haben“.

,,das ist bedauerlich“. Sagte Philipp.

Das Getränk des Quaksalbers machte ihn ganz müde. Ihm vielen beinah die Augen zu. Er musste an das denken was sich vor nicht länger als eine Stunde zwischen ihm und einen jungen Burschen auf der Straße abgespielt hatte. Seine Gedanken setzten sich in Bewegung , ließen seine Tat wieder Revue passieren.

Der Geflügelzüchter Auberlin fragte sich nach dem Angriff , warum die seltsame Kreatur ihn nicht getötet habe.

Er war ziemlich aufgewühlt. Als die Kreatur wieder von ihm abließ raffte er sich wieder auf. Nun schaute er an sich herunter. Wer wagte es ihn auf einem öffentlichen Platz niederzuschlagen? Welcher Unhold wollte Schande über ihn bringen? Auberlin stellte sich wieder auf die Beine . Er hatte mehrere Bisswunden . Ein Zahn steckte drin. Was hatte das zu bedeuten? Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sammelte seine Tierkäfige ein. Hin und wieder schaute er verängstigt um sich. Dann ging er Nachhause.

Die Bilder der Kreatur schwirrten in seinem Kopf. Doch eines war gewiss , sie hatte ihn nicht getötet .

Auberlin kann sich nicht wirklich an einem Gesicht erinnern. Er hatte etwas gesehen , nur waren es keine mitfühlenden Augen . Er hatte in einem Rachen hinein geschaut.

Auf seinem Dachstuhl hatte sich der Geflügelhändler zurück gezogen. Die Kreatur die mit ihm einen Kampf abhielt war der Grund seiner anfänglichen Niedergeschlagenheit. Je tiefer er sich in die fremdartige Kreatur hineinfühlte , auf so mehr Ungereimtheiten war er in ihr gestoßen. Da legte er sich auf seinem Schlaflager nieder , das mit Heu und Stroh aufgeschichtet war und war eingeschlafen.



Drei Tage später



Der Wundarzt Johannes von Goschen

Es war ein regnerischer Tag. Johannes von Goschen stieg die dunkle Treppe zu seines Türmlein hinauf. Ein leichtes schaukeln auf seinen Beinen brachte ihn zum Wanken , denn er hatte sich mit Bier betrunken. Tagsüber hatte er die Bäume in seinem Garten beobachtet und war jetzt berauscht von all der Natur , wie seines einzigen Chinabaumes. Er stand auf dem Fenstersims seiner Schlafstätte und blühte in aller Zärtlichkeit in seiner winzigen Größe weiter. Johannes Goschen beschäftige sich seit einiger Zeit mit unheilbaren Geschwüren. Man hörte immer häufiger von Hautbälgern aus der Hölle. Sie waren aus einer finsteren Kreatur entstiegen , die in Elsass Lothringen ihr Unwesen trieb. Es waren bereits einhundert Frauen in der Stadt von einer Kreatur angegriffen wurden. Johannes Goschen wollte der Beutelbestie auf dem Grund gehen. Zunächst einmal musste er wissen wo sie sich versteckt hielt. Man wusste bereits das die Gestalt mehrere Formen annehmen kann. Wohlmöglich ist er ein Bürger der Stadt ,kein Gesetzloser aber vom Teufel besessen .

Goschen gab in einer gesetzlichen Verordnung bekannt , das Diejenigen , die von jenen Geschwüren befallen sind , von ihm operiert werden , und nur solche die der Kreatur begegnet sind. So haben es die Landesfürsten entschieden. Auf dem Viehhof , da stand der Auberlin und verkaufte gerade zufällig sein Vieh und hatte zugehört. Ein paar Frauen wurden bereits in einen Käfig getrieben. Man hatte bereits Beutel auf ihrer Haut entdeckt. Sie wehrten sich und schrien um Hilfe . Auberlin bekam Angst. Auch er bemerkte eine Veränderung an sich. Seine Haut schwitze und unter seiner Dienstbotenkappe bildete sich feuchte Nässe. In einem Weidenkorb legte er ein paar tote Hühner hinein. Er verkaufte sie pro Stück für einen Taler. Heute war das Geschäft gut. Doch es ging ihm nicht sehr gut. Er hatte gehofft, dass sich sein Zustand bis zum Abend hin bessern würde , aber er fühlte sich wie ein alter Mann. Unter seiner Haut bewegte sich etwas. Er musste sich dauern kratzen.

Als der Abend einbrach leerte sich der Marktplatz wieder . Auch Auberlin fing an seinen Hühnerstand aufzulösen. Er stellte die Tierkäfige auf seinem Holzkarren und schob ihn durch eine leere Gasse.

Als er Schritte hinter sich hörte drehte er sich um. Er sah einen Mann und sah die Bedrohung auf sich zukommen. Er kannte dieses Gesicht und erkannte die Kreatur mit der Mütze wieder. Die Kreatur hatte sehr breite Schultern und statt der Mütze hatte sie einen Hut auf dem Kopf. Er stellte sich ihm wieder wie beim letzten Mal in den Weg. Auberlin erschrak. Er schaffte der Kreatur nicht auszuweichen und wurde wieder von ihr zu Boden geschlagen .Als er wieder seine Augen geöffnet hatte ,war die Kreatur wieder verschwunden. Er war lange bewusstlos gewesen.Seine Hühner in ihren Käfigen gackerten und das Obst das er auf dem Markt für einen Sou eingekauft hat , lag auf dem Boden verstreut. Aus dem Kloster in der Ferne läuteten die Glocken. Dort lebten die Dominikaner . Ein Mönch hatte vom Fenster aus gesehen , was passiert ist und kam dem Auberlin zur Hilfe. Er hatte gesehen wie eine Kreatur den Burschen angriff. Die Kreatur tauchte in den Häusernischen unter. Sicher war es die Kreatur nach der man suchte , dachte der Mönch. Wo war sie nur hin verschwunden? Auberlin schnappte nach Luft. Eiterschmiere lag auf seinen Lippen. Sein Herz in der Brust schlug ganz laut .

Einer der Mönche kam dem Auberlin zur Hilfe.



,, Ich bin ein Freund und bin gekommen dir zu helfen“. sagte der Mönch. ,, Ich sah wie die Kreatur sich auf dich stürzte“. Bei diesen Worten richtete sich Auberlin wieder auf. Er blickte in das Gesicht des Mönchs. Allmählich kam Auberlin wieder zu sich. Seine Schnüre an seinen Lederschuhen waren durch den Aufprall zerschlissen und gerissen. Der Mönch hatte eine Schnur zur Hand und half ihm seine Schuhe damit zu zu binden. Auberlin spürte noch immer ein seltsames Brennen auf seiner Haut. Die wirren Bilder in seinem Kopf von der Kreatur stiegen nun unweigerlich in seinem Gedächtnis auf. Die Gestalt hatte ihn einfach niedergeworfen , schon wie beim letzten Mal. Das dämmrige Abendlicht blendete ihn und er roch das modrige Fleisch der Häute ,die sich wie riesige Fledermausflügel auf ihn geworfen haben. Es fühlte sich an als sei sein ganzer Körper mit eitrigen Hautblasen überzogen. Seine Gedanken kehrten allmählich wieder zurück.Er vertraute dem Mönch in der weißen Kutte und folgte ihm in das Kloster. Das Kloster lag mitten in der Stadt von Lothringen. Ein Turm war zu sehen , in diesem Teil befand sich das Oratorium. Der Mönch in der weißen Kutte und glatter Tonsur ging mit Auberlin Seite an Seite bis zur Kathedrale hin . Dort hatte ein anderer Mönch schon am Seitenportal auf sie gewartet .

Auberlin betrat als erstes einen kleinen weißen gekachelten Vorraum ,an dessen Wände sechs Fackeln in Haltern brannten. Der Blick des Mönchen , der das Tor für sie geöffnet hat , hatte seinen Blick auf Auberlin gerichtet. Er blinzelte ihm zu. ,,guten Tag , seit willkommen“sagte der Mönch zu ihm und bekreuzigte sich . Dann führte er ihn in einen kleinen Gang hinein. Sie stiegen eine steile Treppe zum Oratorium hinauf. Hoch oben auf dem Dom konnte man über ganz Lothringen blicken.

Alles an diesem Ort erinnerte an einem zartfühlenden Engel.



Überall standen Einbände und aufgeschlagene Bücher . Zwei weitere Mönchen waren anwesend. Sie lasen fleißig in ihren Büchern und ließen sich dabei nicht aus der Ruhe bringen. Ein Kreisel lag auf einem Pult . Auf einer Fensterbank sah man ein Astrolabium. Auberlin wusste nicht was das für ein Instrument ist . Er sah noch immer die Kreatur mit Beuteln vor sich ,wie sich ihre Münder aufblähten. Auberlin hatte ein Dutzend Hautbälger aufgezählt. Der Mönch unterbrach sein Schweigen. Er begann ihm Fragen zu stellen. Und dann fing der Auberlin zu sprechen an. Er sprach von seinem Dachstuhl. Und dann erzählte er von der Kreatur mit der Mütze. Er nannte sie eine namenlosen Kreatur. Bruder Eberwin konnte alle seine Angaben bezeugen. Er hatte zufällig den Vorfall durchs Fenster des Oratoriums mitangesehen. ,,Ich hörte von vielen Opfern mit Geschwüren , und die Spur sollte zu dieser Kreatur hin führen , die du und ich gesehen haben“ .sagte der Mönch. Er schaute Auberlin noch immer eindringlich an. Das Gesicht des Mönchs besaß einen festen Glauben , ein Glauben an Jesus Christus. Eberwin so hieß der Mönch hielt Auberlin das Kerzenlicht ins bleiche Gesicht. Der Mönch war ein Astronom ein Sternendeuter und ein Wissenschaftler seines Fachs. Planeten zu erforschen war sein Jagdgebiet. Er hatte eine Schablone aus Eisen angefertigt , auf denen alle Sterne des Kosmos in dem Metall eingeschlagen waren. Wenn man es an die Sonne hielt erkannte man das Sternenbild ,ein Stück Wahrheit auf der Schablone glitzern. Eberwin zeigte dem Auberlin was ein Fernrohr ist. Dann um das Thema wieder auf die Kreatur zu lenken , fragte er den Auberlin.

,, Wer war der Rabe der dich angegriffen hat? Kennst du ihn und warst du ihm vielleicht einen Gefallen schuldig“?

,,das ganz bestimmt nicht. Die Kreatur ist mir vorher noch nie begegnet“. beteuerte Auberlin seine Unschuld.

,, Man spricht bereits von ihr in den Städten. Und du bist dir sicher das du ihr noch nie begegnet bist ?“.



Auberlin überlegte ob er dem Mönch die ganze Wahrheit erzählen sollte. Er hielt es für besser zu schweigen.

Er hörte dem Mönch zu , der jetzt in einem Büchlein hineinschrieb was sich gerade zwischen Auberlin und der Kreatur abgespielt hat.

Er schrieb das die Kreatur Hörner besäße und große feurige Augen .



Die Mönche fingen dann Auberlin zu untersuchen an. Ein Scherbenhaufen von Haut entdeckten sie auf dessen Brust und Arme. ,, Nichts als blutiger Schleim“. Sagte einer der Mönche mit Augengläsern. Dann kam ein ähnlicher Geistesbruder zur Tür in das Kämmerlein herein. Er konnte nicht sogleich nachvollziehen was geschehen ist . Man musste ihn aufklären . Der Mönch war Bruder Jakob von Felsenheim .Auch er besaß eine glatter Tonsur und einen ernsten Gesichtsausdruck. Er war zwei Köpfe größer als sein Mönchsbruder Eberwin. Die Kammer war jetzt wo der Abend anbrach noch dunkler geworden.

Die Mönche zündeten deswegen einen großen Armleuchter an.

Sie hielten ihn über das verängstige Gesicht des Geflügelzüchter .

Auberlin hätte am liebste die Flucht ergriffen. Er schaute hilfsuchend zum Fenster hin. Es stand weit offen. Der Geruch von der Straße war nur ein spärlicher Trost für ihn. Noch vor einer Stunde war er damit beschäftigt seinen Geflügelstand aufzulösen. Jetzt wurde er von den Dominikanern begutachtet. Ihre Hände befühlten die Haut in seinem Gesicht.

Bruder Jakob bat seinen Mitbruder um Aufklärung. Da erzählte Bruder Eberwin was sich unterhalb des Marktplatzes zugetragen hat.

,, Die Kreatur sei in den finsteren Häusernischen geflohen. Da sah ich ihn liegen , das Opfer , diesen ärmlichen einfachen Viehverkäufer. Ein Gauner ist er nicht.Diese Gestalt nach der gesucht wird scheint ein feuriges Wesen zu besitzen“. Sagte Bruder Eberwin . Da schauten die Mönche auf Auberlin , und da war ihre Welt gehörig ins Wanken geraten. ,, Ich möchte jetzt gehen“. sagte Auberlin in die aufkommende Stille. Aber die Mönche ließen ihn nicht mehr aus dem Kämmerlein gehen. Sie ließen Johannes von Goschen in das Kloster der Mönche holen. Mit seinen vielen Werkzeugen traf er im Kämmerlein des Oratoriums ein. Er hatte bereits über zwanzig Frauen die Haut durchgestochen. Die Mönche klärten Johannes von Goschen über den Angriff auf und auch über die Gestalt , die etwas riesiges verkörperte und über den Geflügelzüchter hergefallen ist. Sie zeigten auf Auberlin. ,,Es handelt sich bei dem Jungen nur um dessen Opfer“. Sagte Bruder Eberwin. Er denke jedoch das diese Gestalt , die er vom Fenster aus gesehen habe ganz sichtlich vom Teufel besessen ist.

Goschen schaute nun nach Auberlin und fing an seinen Körper zu untersuchen. Er sagte das er ihn von seinen Geschwüren befreien müsste , sie sein ein Werk des Teufels. Als Auberlin das hörte fing er an sich zu wehren. Als Goschen seine Instrumente aus seiner schwarzen Arzttasche heraus holte , riss Auberlin dem Wundarzt das Skalpell aus der Hand. Er stach es ihm in den Hals hinein. Die Mönche erschraken. Doch Auberlin stach nochmals zu , ließ das Skalpell fallen und rannte auf das Fenster im Kämmerlein zu. Er stürzte sich in die Tiefe.

Die Mönche waren tief bestürzt und sahen seinen Leblosen Körper auf dem Marktplatz liegen. Goschen war verblutet , er lag in seinem eigenem Blute und war wie der Auberlin an jenem Abend gestorben. Man las es am nächsten Tag in allen Zeitungen.







Zwei Jahre später

Die Infizierung war für Philipp wie eine große Befreiung. Wenn die Fliege seinen Körper verließ bekam ein Anderer sie von ihm ins rohe Fleisch gelegt.

So begann sein herbeigeführtes Leid Wurzeln zu schlagen.Ein dramatischer Moment , wenn Philipe seine Beutel aufsteigen ließ.

Gegen sein schlechte Gewissen legte er sich eine Geflügelzucht an . Er züchtete Fasane ,Pfaue ,und Hühner , Enten und Gämse, ,Wachteln und Spatzen. Sein Haus war das reinste Vogelparadies . Noch dazu waren die Tiere allerliebst anzusehen. An Tagen wenn er nicht vermochte das laute Flügelschlagen der Fliege abzustellen , ging er mit seinen Hunden auf die Jagd. Anders als am Tage zuvor ,wo er seine eitrige Haut abstreifte , bedeutete für ihn das töten von Tieren nur ein einfaches Vergnügen. Als das Haus der Repas , Philipp alleine gehörte konnte er es mehr den je fühlen das er seinen Eltern furchtbar und rätselhaft erschien . Er ging deswegen nicht zur Beichte , denn er zählte nicht eine Untat . Er hatte nicht getötet. Die Fliege hatte es ihm auch nicht aufgetragen. Sie war sein einziger Schmerz in jedem Verhältnis, dies war nicht abzustreiten. Doch wo er nie aufgeben durfte ihren Gelüsten zu frönen , war er trotzdem ein guter Mensch geblieben.

Neues Kapitel ,An jenem Tag als Philipe Eugenia Rosa Venti traf

Eugenia Rosa Venti heiratete Philipe Repas als er vierzig Jahre zählte.

Auf den überfüllten Straßen im elsässischen Städtchen wo Phillipe von Zeit zu Zeit eine Wirtsstube aufsuchte war ihm das Mädchen Eugenia begegnet.

.Sie war jedem Dankbar dafür , der sie aus den Händen der Mädchentreiberin Siglinde befreite. Der Hunger trieb Eugenia Venti dazu an , die Ehe mit Philipe Repas einzugehen. Sie war ein Mädchen von sechzehn Jahren , mit liebevollen Augen , einem sinnliche Mund und einem vollen prallen Busen. Ihr Vater war ein Italienischer Kaufmann gewesen der mit seiner Frau und ihren beiden Geschwistern bei einem Hausbrand ums Leben kamen. Eugenia war zu der Zeit vier Jahre alt. Das Leben bei der raffgierigen Siglinde ging mit Stockschlägen und wüsten Beschimpfungen einher. Tagelang bekam sie nichts zu essen. Auch im Winter musste sie auf der Straße stehen , betteln und sich für Hausarbeiten anbieten.

So ist es leicht zu erraten das Eugenia Rosa Venti gerne die Heirat mit Philipp Repas ,dem Herrn der Beutel einging . In der Stumpengasse im Elsässischen Städtchen hielt Philipp seine Kutsche an. An jenem Tag ,der Winter hatte gerade erst begonnen , erblickte Philipp das Mädchen frierend am Straßenrand . Ein Schild hing um ihren Hals. Für einen Taler verkaufte sie sich für sämtliche Hausarbeiten , einschließlich Kühe zu melken und den Stall auszumisten. Ihre Wangen waren von der Kälte halb erfroren.

Eugenia gehörte zu der Zeit der Mädchenhändlerin Siglinde. Sie galt als eine grobherzige Alte der man nachsagte das sie den Kindern Beulen und Schrammen zufügte ,damit sie leichter Mitleid erregten . Mit ihrer kreischenden Stimme kommandierte sie ihre Schützlinge zum Geld eintreiben an.

Philipp hatte geschäftlich in der Stadt zu tun . Als er bei seinen Besorgungen das Haus eines alten Freundes betrat , viel ihm die Lautstarke Mädchentreiberin Siglinde ins Auge . Sie war gerade dabei auf den überfüllten Straßen ihre Findlinge am Rande des Bordsteins in Reih und Glied aufzustellen.

In den Reihen erkannte er ein sonderbares Mädchen. Es war nicht wie die anderen Kinder , schmutzig und dreckig ,sondern besaß ganz feine Gesichtszüge.

Eugenia war eine Magd ohne eine feste Anstellung.

Philipp hatte seine Kutsche vor das Haus des alten Stadtrates angehalten ,als er zufällig ihren traurigen Gesichtsausdruck bemerkte.

Sie hatte ihr hellblondes Haar zu einem Haarkranz geflochten.

Beim Anblick ihrer anmutigen Schönheit geriet er in die Versuchung ,sie mit zu nehmen und sie aus den Händen der Mädchentreiberin zu befreien.

Kein Zuhause zu haben , in einem Mädchenlager zu wohnen , und von der Hand in den Mund zu leben war sicher nicht leicht für sie . Erst recht nicht wenn man von einer bösen Frau wie Siglinde für Hausarbeiten an den Straßen angeboten wird.

Als er sie sich genauer ansah hatte das Mädchen ihn bemerkt.

In ihren Augen blitze es voller Verlangen auf. Sie waren nicht geschminkt , so wie er es von den Huren her kannt.

Sie warf ihm einen scheuen Blick zu.

Ihr Gesicht es war verflucht , es steckte so viel Hoffnung darin und war von Hunger gezeichnet. Das Mädchen besaß trotz ihres ausgehungerten Körpers eine recht ansehnliche Figur. Sie strotze von Gesundheit und war kein wenig eitel.

Ihr fehlte ein richtiges Dach über den Kopf und etwas warmes zu Essen.

Sie trug ein verschlissenes Mieder und ein viel zu schmutziges Kleid. Ihre Schürze war vom vielen Waschen ausgebleicht und löchrig. Ihre Holzschuhe waren viel zu groß und ihre Trachenstrickjacke aus dicker Wolle war viel zu lang. Sie konnte Kühe melken , die vollen Kannen mit Milch mit einem Pferdegespann transportieren wenn es gewünscht war . Am liebsten tat Eugenia vor einem warmen Ofen sitzen und Strümpfe für einen alten lieben Herrn und seiner Frau zu stopfen. Sie sprach fließend Italienisch , Französisch und ein wenig gebrochenes Deutsch.

,,Hey du sagte die Sklaventreiberin zu ihr, du stellst dich hier , neben Anabell auf und kuckst in diese Richtung , hast du verstanden, du sollst den Männern keine schönen Augen machen und sie nicht zu lange anschauen , du bist keine Dirne , hast du verstanden“.schnauzte Siglinde sie an.

Philipp trat auf den Bordstein , er war zu Besuch in der Stadt . Er betrat das Haus eines alten Freundes und stieg die fünf Treppen zu seinen Gemächern hoch. Hinter sich hörte er die Stimmen von der Straße.



Wenn auch fast kein Kind mehr , so bedurfte Eugenia einer schützenden Hand.

Was blieb ihr anderes übrig , sie hatte keine Eltern mehr und war eine Vollwaise ,noch dazu hatte sie keine Ersparnisse.

Das Leben bei der Mädchentreiberin Siglinde fiel ihr nicht immer leicht . Den ganzen Tag von ihr rum kommandiert zu werden und sich Ohrfeigen einzuhandeln hatte sie verstimmt.

Aber es war immerhin leichter als ohne einen Sou in der Tasche auf der Straße zu sitzen.

Ihre Familie war bei einem Hausbrand ums Leben gekommen . Man steckte sie in ein Kinderheim hinein , wo sie nicht bleiben wollte . Es wurde von Nonnen geleitet. An einem Tag war sie davongelaufen. Jetzt stand sie in der ersten Reihe unter den Jungen Mädchen mit zierlichen Körperbau und wartete darauf das man sie für einen kleinen Geldbetrag in einem Haushalt einstellte. Ein Mann von der Straße war auf sie aufmerksam geworden.

Er wollte gerade in seine Kutsche einsteigen als er es sich anders überlegte.

Als er das gleiche Mädchen noch immer am Straßenrand stehen sah , bekam er Mitleid mit ihr.

Er machte einen Schritt auf die Mädchentreiberin zu und bat sie mit ihm einen Preis auszuhandeln.

,, welches Mädchen soll es denn sein“.? Fragte die raffgierige Siglinde.

Als er vor dem Mädchen stehen blieb , zeigte er sich ihr mit einem freundlichen Lächeln erkenntlich . Und auf das Gedeihen verliebte sich Eugenia sofort in ihm. Philipp bezahlte für das blutjunge Mädchen einen stolzen Preis von 100 Lous d´ Or .

,,was für die zahlt ihr so viel Geld“. Sagte die Mädchentreiberin .

Philipp stieß sie bei Seite , nahm das Mädchen an der Hand ,hüllte es in seinem Mantel ein und half ihr in seine Kutsche hinein.

Gemeinsam mit ihr fuhr er zum Repas Haus. Da stand eine große Linde davor und versperrte einem die Sicht. Als der Kutschenwagen vor dem Hause anhielt ,schaute Eugenia auf niedliche kleine Fenster . Der Hauseingang war ganz zugeschneit.

Philipp musste ihn mit einem Besen freischaufeln.

Das Repas Haus besaß zwei Stockwerke und war schon sehr alt. Über einen Hof erreichte man die Scheune , wo das Viehzeug untergebracht war , vier Kühe und zehn Schweine und ein Dutzend Schaffe. Eugenia war entzückt , an diesem Ort .

Fast wäre sie vor Staunen über die Schwelle gestolpert als Philipp ihr mit frohen Herzen die Tür öffnete. Sie betrat einen langen Korridor mit herrlichen Bodenfliesen . Für das Ablegen der Kleider gab es einen Garderobenständer .

Sie betraten ein imposantes Zimmer mit richtigen Lampenzylindern.

Überall standen rustikale schwere Möbel an den Wänden , und in einem Teil des Zimmers , stand dieser imposante Schreibtisch , auf dem ein Zirkel und ein Stapel Papier lagen. Was ein Globus ist wusste sie nicht. Das Haus der Repas enthielt wahrlich viele Schätze .

Als Philipe ihr erklärte ,das er der Erfinder dieser winzigen Maschinen ist ,fing sie zu lachen an.

Sie wusste mit der nachgebauten Weltraummaschine nichts anzufangen. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und schwebte etwa einen Meter über den Rand einer Metall Scheibe. Eugenia fand dafür keine Erklärung.

,,damit gewinnst du sicher den ersten Preis“.sagte sie und betrachtete die Maschine näher.

,, du darfst es nicht anfassen , es könnte passieren das du eine Schramme davon trägst“.

,, wie kommt es das es ganz von alleine vom Boden schwebt , was für ein Trick steckt dahinter“ .fragte sie ihn.

,, es ist die Anziehung von gemeinsamen Kräften“.

,, ich verstehe , aber was für Kräfte sind es?“.

,, ein Metaphysisches Prinzip “.

,, davon habe ich noch nie etwas gehört“.

,,ich werde es dir später erklären“.

Er zeigte ihr die Küche .

Sie schaute wie eine große Werkstatt aus. Die Wände waren mit Kacheln versehen .

Der Herd und der Brotofen wurden kaum benutzt. Sicher hatten sie in früheren Tagen gedampft und geschnaubt und metallische Küchenklänge von sich gegeben. Eugenia musste zugeben das sie noch nie einen so blitzblanken Haushalt gesehen hatte. Alle Küchengeräte waren auf Hochglanz poliert.

Das Spülbecken bestand aus zwei großen Becken , und war mit einer Wasserpumpe verbunden . Gleich neben der Feuerstelle stapelten sich Pfannen und Töpfe , zwei große Kessel und das Geschirr. Das Brennholz zum Heizen stapelte gleich neben dem großen Kamin. Für das Feuer hing ein großer Blasebalk an einem Hacken , neben Kehrblech und Kehrbesen. Die große Theke wo das Essen zubereitet wurde war aus massiv Holt. Ebenso der Esstisch und sie Sitzbänke.

In einem anderen Zimmer standen in Reih und Glied Philipp Jagdgewehre in einem sehr hübschen Schrank. Es war Philips ganzer Stolz.

Er beobachtete das Gesicht des Mädchens. Es war erstaunt über den vielen Zierrat in den Schränken. Sie blieb vor den Flaschen mit den Spirituosen stehen .

,,möchten sie etwas davon“.? Fragte er sie.

Sie bekam ganz große Augen , sie hatte noch nie Alkohol getrunken.

,,sehr gerne“:

Das war das erste mal das Eugenia vom Anisschnaps kostete. Ihre Augen glühten , ihr Gesicht lief voller Verwunderung an.

,, ich sehe er schmeckt ihnen“.

,, es ist das erste mal das ich Alkohol trinke“. Sagte sie zu ihm.

Er war von ihrem hochroten Anblick gerührt.

Augenblicklich bekam Philipp die Gewissheit das sie das richtige Mädchen zum heiraten ist.

,,es ist so still in der guten Stube“. Sagte das Mädchen leicht verlegen. ,,nun ja hier herrscht kein großes Kommen und Gehen. Seit meine Eltern verstorben sind führe ich das Repas Haus alleine.Komm mit ich habe etwas für dich“. Sagte er zu ihr und öffnete die Tür zu einer gemütliche Zimmerstube .

,,das ist ein sehr schönes Zimmer“.

,,nicht wahr , geh hinein es gehört dir. Es war das Zimmer meiner Mutter. Sie starb vor langer Zeit kurz nach meinem Vater“.

Eugenia betrat das Zimmer mit einem Gefühl von Ehrfurcht .

Da stand ein wunderschönes geschnitztes Bett mit einem zugezogenen Baldachin. Beim betrachten einer mit Ornamenten bemalten Kommode entdeckte sie eine anmutige Spieldose.

,,darf ich sie aufziehen“.fragte sie ihn.

Seine Augen durchbohrten sie voller Verlangen , er konnte es nicht abwarten sie fröhlich zu sehen , er ließ sie an der feinen Mechanik drehen.

,, Nur zu ,der kleine Aufzieher im filigranen Korpus ist aus weißen Knochen . Wenn sie dran drehen wird sich das Pferdchen ganz von alleine drehen “.

Ihre Finger schraubten an der Mechanik .

Sofort begann eine Melodie zu spielen , das Porzellanpferd mit erhobener Hufe begann sich zu drehen .

Noch bevor sie vor Glück in Tränen ausbrach ,hatte das Straßenmädchen aus vollen Herzen gelacht.

Er war gerührt von ihrem bezaubernden Lächeln , er glaubte durch sie hindurchzusehen , sie hatte ein zweites Mal an der Spieldose gedreht .

,,ich weiß nicht ob ich dieses ehrenvolle Geschenk annehmen darf“.hörte er ihre Stimme zu sich sprechen , so als wollte sie ihn nicht verletzten.

,, mein schönes Kind , es ist dir vergönnt , alles was du hier siehst gehört dir . Seit Mutters Tod hat sie nie wieder einer angerührt“.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Dankbarkeit.

Dann öffnete Philipp die alte Wäschetruhe seiner Mutter .Da lag ein wunderschönes Kleid mit langen Ärmeln ,einem gestärkten Kraken und einer blauen Schürze . Es sah noch wie neu aus. ,, Dieses Kleid soll von nun an dir gehören. Es wurde lange nicht mehr getragen.Es wird dir sicher passen“.

,, wollen sie das wirklich Herr“.

,,ich möchte dir alles schenken was du siehst , wenn du nur mein Weib wirst“.

,,aber Herr von ganzen Herzen möchte ich das“.

,, dann wirst du bei mir bleiben?“

,,ganz gewiss möchte ich das“.

,,dann nenne mich von nun an Philipp“.

,,und du rufe mich Eugenia“.

Sollte dieses Haus ihre neue Zuflucht werden?fragte sich das Mädchen.

Es erinnert sie an Zuhause als ihre Eltern noch lebten. ,,meine Eltern besaßen ein ähnliches Haus wie dieses , nur das es am Meer gebaut war“. Ihre eigenen Worte hatten ihr beinah das Herz gebrochen.

Tränen stiegen ihr in die Augen.

Eugenia fühlte sich wieder an ihre Kindheit zurück erinnert. Der Teufel solle sie holen wenn sie jetzt bescheiden sein wollte. Sie hatte solange sie unter dem Dach der Mädchenhändlerin Siglinde lebte nur von der Hoffnung gelebt. Jetzt führte dieser Mann sie in sein Haus ein ,so als sei sie schon seine Gemahlin. Wie konnte sie es ihm jemals danken . Er konnte ihre Gedanken lesen. Was er wohl jetzt gerade denken mochte? fragte sich das zierliche Mädchen. Sie vertraute ihm blind , so sehr das es Philipp Herz höher schlagen ließ .

Das hatte er so schnell nicht von ihr erwartet. Eugenia hatte bemerkt das ihr freundlicher Gastgeber sehr verschwiegen ist. Sie hätte ihm am liebsten auf den Mund geküsst. Er gab ihr das Gefühl etwas Besonderes zu sein.

Er stieg mit ihr eine Treppe hinauf und zeigte ihr sein Schlafzimmer , mit dem selben heißen Verlangen das sie zusammengeführt hat.

Sogleich spürte man in der Zimmerstube eine seltsam fremde Anwesenheit . Was es war und sein könnte , konnte sich Eugenia nicht erklären. War sie den würdig dieses Haus zu besetzen?

Sie fühlte sich zum ersten mal in ihrem Leben auf Händen getragen.

Und dann wurde ihr klar , das die Gefühle dieses Manne nicht alleine Gastfreundlich waren. Er fühlte wie ein Liebhaber.

So waren die Beiden sich noch am gleichen Abend sehr nahe gekommen.

Philipp nahm das Mädchen bei der Hand.



,,möchtest du ein heißes Bad nehmen. Ganz sicher möchtest du dich von deinen schmutzigen Sachen befreien“.

,,sie sind nicht schmutzig , nur alt“.

,,verzeih , so habe ich das nicht gemeint“.

,,es hörte sich aber so an.´“

,,sei beruhigt meine Gefühle zu dir sind echt und von reiner Unschuld“.

,, Oh Herr sie beschämen mich“.



,,Ich bin Philipp“.



,,also schön Philipp ,ich möchte ein heißes Bad nehmen“.

Er half ihr aus den schäbigen alten Lumpen heraus und füllte für sie ein heißes Bad ein.

Als Philipp sie vollkommen entkleidet hat war ihr nicht in den Sinn gekommen jemals ihre Blöße einem Mann zu zeigen. Noch hatte irgendjemand sie nackt gesehen. Nicht einmal solange sie bei der raffgierigen Siglinde lebte . Philipp löste behutsam die Schnüren ihres Korsetts. Er begann sich langsam zu ihrer Unterwäsche hin zu arbeiten. Seine Berührung ließen erröten . Als er ihren Busen freilegte zischte er durch seine Zähne einen absonderlichen Ton aus. Eugenia wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken . Sie begann sich vor seinen Zärtlichkeiten zu fürchten. Die Geräusche der Intimen Stille ,beschämte sie.

Er unternahm nicht den Versuch ihr ihre Bedenken zu nehmen , stattdessen begann er ihren Mund zu küssen und sie zu streicheln.Seine Lippen waren rau und rissig.

Während er sie weiter auszog forderte er immer mehr Zärtlichkeiten von ihr.

Noch nie hatte ihr ein Mann auf den nackten Po gesehen.

Ihre alten Kleidungsstücke hatte Philipp im Feuer des Kamins verbrannt.

Mit einem mal was das Mädchen erleichtert. Er half ihr in den alten Holzzuber einzusteigen und seifte ihren Rücken ein.

Während er sie von Kopf bis Fuß einseifte lachte er vergnügt.

Er ließ die Seife bis zu ihren feuchten Schenkeln gleiten.

Sie erschauderte von seinem leisen Liebesgeflüster.

Nachdem er ihr Haar gewaschen und es mit klaren Wasser ausgespült hatte , wickelte er sie in ein großes Badetuch hinein.

Sie hatten sich schnell in ihrem neuen Schicksal gefügt ,das sie für ein reinstes Wunder hielt. Für sie war es das erste Mal das sie mit einem Mann im gleichen Bett schlief. Sie fragte sich mit wie vielen Frauen er schon geschlafen habe , und ob er sie so geküsst habe wie sie.

Inzwischen war ihr Haar getrocknet und er begann sich neben sie auszuziehen.

Sie war zu Anfang etwas scheu , sie war ein solches Begehren von einem Mann nicht gewöhnt , der von sich sagte das er ihr gehört.Er berührte mit seinem Mund ihre aufgerichteten Brustspitzen .

Sie liebten sich die ganze Nacht , so als habe der Himmel über sie gewacht.

Am nächsten Morgen als sie aus dem Schlaf erwachte , bemerkte sie das Philipp schon aufgestanden war.

Sie schaute sich während sie noch im Bett lag in dieses Zimmer um , von welchen Holzgetäfelten Wänden sie umgeben war.

Das Buch in ihrer Reichweite , lag noch immer aufgeschlagen auf dem Nachtschrank. Es war ein Büchlein der Astronomie.Ein paar lose Blätter ragten aus den Seiten. Sie hatte noch nie in einem Buch gelesen. Ihre Mutter hatte sie ihr immer vorgelesen.

Philipp muss ein sehr gebildeter Mann sein dachte sie. Allmählich entstand zwischen ihr und ihm ein inniges Gefühl.



Die goldene Sonnenuhr auf dem kleinen runden Tischen funktionierte Sinngemäß . Und irgendwo zwischen den Anhäufungen von Andenken und Schachfiguren stand eine wunderschöne handgeschnitzte Schatulle.

Eugenia hoffte das Philipp ihr noch viele solcher schöne Dinge zeigen möge , und wünschte sich von ihm ganz viele solcher hübscher kleiner Geschenke von ihm.

Sie war quitsch vergnügt als ihr wieder die letzte Nacht einfiel. Ihre Augen strahlten so viel Lebensfreude aus als sie wieder daran denken musste.

Philipp hatte sie die ganze Nacht geliebt und sie in seinen Armen festgehalten. Seine Beutel labten ihren Mund , und etwas von der heißen Flüssigkeit war auf ihren haarigen Schlitz gefallen.

Sie war ja so unsagbar glücklich das sie nicht mehr auf dem Kohlmarkt auf der Straße stehen musste um zu betteln.

Als Philipp zu ihr zurück in die Schlafkammer gekommen ist , gab er ihr einen Kuss auf den Mund. Er fragte sie wie sie geschlafen habe.

,,wie im Paradies“.

Die Worte aus ihrem Mund wahren wie Balsam für ihn.

Er zog etwas aus seiner Brusttasche heraus , es war ein kleines rotes Samt Säckchen ,indem sich zwei Verlobungsring befanden.

,, ich liebe dich Eugenia , ich möchte das du für immer mein Weib bist ,so frage ich dich mit diesem Ring ob du mich zum Mann nehmen möchtest?“

,,Philipp von Herzen gern“.



,, so wollen wir noch heute das Aufgebot bestellen“.

Ihre Trauung fand ohne Trauzeugen noch am gleichen Tag in der Augustiner Pfarrkirche statt.

Anschließend machten Philipp und Eugenia eine lange Kutschfahrt .

Sie speisten in einem teuren Weinlokal , amüsierten sich in einem gemieteten Zimmer und kehrten einen Tag später wieder zum Repas Haus zurück.




Im Hause der Repas

Eugenia bekommt Kunigunde und begleitet Philipp bis ans Ende seiner Tage.

Philipp war ein viel beschäftigter Mann. Eugenia kam ihm gerade zur rechten Zeit ins Haus. Von ihm lernte sie wie es geht Teppiche zu weben und Körbe zu flechten.

Sie begann sich wie er mit allen Materialien des Lebens zu beschäftigen . Er zeigte ihr den Vorgang für die Herstellung von Seife und wie es geht aus flüssigen Wachs Kerzen zu ziehen .

Sie konnte sich wirklich nicht beklagen , Philipp sorgte sich ganz rührend um sie .

Es kam vor das er in der Nacht schreiend aufwachte.

Einen Monat nach ihrer Hochzeit fand Eugenia ihn Schweißgebadet in seinem Bettle vor.

Das Insekt in seinem Kopf plagte ihn meistens in der Nacht.

,, was für ein Traum ist es der dich quält ,sprich Liebster “.

,, sie war mir wieder im Traum erschienen , ,oh dieses Gott verdammte Tier ,ich mag nicht daran denken“.

,, was hat sie dir prophezeit , nun rede und gebiete ihr Einhalt , sie war dir ganz sicher nicht umsonst erschienen“.

,, Ihre Flügel schlugen bedrohlich gegen mein Ohr . Sie riss meine Häute in Stücke und wünschte sich ein Kind von mir“.

,, ein Kind , ist das alles “?.

,, Das ist längst nicht alles“.

,,was noch Philipp , ich zergehe vor Verlangen alles von dir zu erfahren“.

,, ich bin schwach“.

,, Die Kraft wird zu dir zurück kehren wenn du mir alles über dein Traum erzählst“.

,, Das Insekt , ich sah wie es ein Netz aus Blut um mich sponn“.

Er hielt beim sprechen kurz den Atem an.

,, dann ganz unerwartet ,tauchten plötzlich von überall her Mädchen auf. Sie waren allesamt nackt ,und kamen freiwillig zur Fliegenmutter hin. Sie webte sie mit ihrem Sekret in einem Kokon ein und trug sie an seidenen Fäden fort. Dann kamen die Mädchen zu mir zurück geflogen und waren selbst Fliegen geworden. Sie hatten sich verwandelt und waren unsterblich geworden“.

Eugenia die von Philipps eitrigen Erscheinungen wusste empfahl sich ihm und liebkoste seinen Mund mit zärtlichen Küssen. Sie war ihm gegenüber nicht von Abschaum , sondern von reiner Unbeschwertheit ihrer Lust ihm gegenüber und versprach ihm das sie für seine Kinder eine gute Mutter sein würde.

,, so willst du ein Kind für mich gebären , das mit dem Herz einer Fliege das Licht der Welt erblicken wird“.

,, Philipp ich liebe dich , es ist mir gleich was in ihm lebt ,unser Kind wird zwischen uns stehen und es wird mit unseren Augen sehen , kein Leid wird ihm etwas anhaben können denn wir werden es mit unserer Liebe großziehen“.

,, aber was wirst du tun wenn der Anblick unseres Kindes dich mit Grauen erfüllt “? fragte er sie mit leiser sanfter Stimme.

,, ich werde es ganz gewiss nicht hassen mein Liebster“.

Seine Gesichtszüge entspannten sich. Er zweifelte nicht an ihren Worten.



Zwei Jahre nach ihrer Hochzeit gebar Eugenia ihr erstes Kind . Es war ihre einzige Tochter , sie nannten sie Kunigunde.

,, Dies Irdische Geschöpf “so bat Philipp die Fliege .,, möge sein Kind anfliegen und ihren Körper in Besitzt nehmen “ . Diese tat worum sie gebeten wurde ,flog das Köpfchen des kleinen Säugling an , bis sie Minuten später wieder aus dessen Nasenloch heraus gekrochen kam. Von nun an nannten ihre Eltern sie das Kind der Fliege.

Während ihres Älterwerdens begannen sich Kunigundes Beutel prächtig in ihr zu entwickeln. Die Mächte der Fliege wirkten an ihr ,so als habe der Teufel ein Packt mit ihr geschlossen.

Wenn sie schniefte oder lachte , schlief oder ausruhte , war die Seele des Kindes den Facettenaugen der Fliegenmutter zugewandt. Sie führte das Mädchen an der Nase entlang , so als gehörte alles Leben ihr. In den schmalen Hautfalten ihrer Armbeugen spielte sich ein kleines Mysterium ab. Dort legte die Fliege ihre Eier ab.

Mit der Zeit musste die fleischliche Masse ihres Körpers ihrem haarigen Wesen weichen , was ihr erlaubte sich die üppige Haut des Mädchens überzustreifen. Kunigunde wusste bereits mit zwölf Jahren ,das ihre Beutel ein Werk einer mächtigen Kreatur sind . Was die Fliege mit ihren Augen sah , daran würde sie in Zukunft glauben.

Sie las im Gesicht ihres Vaters ,und zählte die unzähligen Körper seiner Hautgestalten , in jeder seiner Hautfalten. Jeder Beutel ihres Vaters enthielt reines Eiter , es reifte in ihm heran wie die Milch im Euter einer Kuh.

So erkannte Kunigunde schon früh das das Eine zum Anderen gehörte.

Eugenia bewahrte nur tausend liebevolle Worte für ihr kleines Mädchen auf ,die wenn es sie ansah zu lächeln begann.

Ihr Charisma überstrahlte jene unschönen Auffälligkeiten ihres Gesichtes , deren Hautgestalten es mit Lügen straften. Man wusste nie genau wonach ihre Augen suchten , so ließe sich von ihnen sagen das sie von Etwas geblendet waren .

Fürwahr schafften Kunigunde mit ihnen jene Menschen zu verführen ,die ihr Aussehen für abscheulich hielten.

Ihr dichtes volles schwarzes Haar hatte das Mädchen stets zu zwei Ohrenschnecken zusammengeflochten. Ihre schwarzen Augenbrauen unterschieden sich von der Farbe ihres Kopfhaares nicht.

Dafür das sie ein wenig zu Kurz geraten ist , bekam Kunigunde mit der Zeit einen recht schönen und starken Busen.

Auch Eugenia litt mit ihrem Kinde .Sie wurde ihrem Vater immer ähnlicher und war ja ein Mensch und kein Tier . Trotz das sie mit der Fliege gedanklich verbunden ward ,so machte sie wie jedes andere Kind eine ganz normale kindliche Entwicklung durch.

So wie man sie ansprach reagierte sie immer heiter und fröhlich.

Eugenia war eine sorgenvolle Mutter ,von ihr lernte Kunigunde zu lesen und zu schreiben und wie es geht einen Haushalt zu führen.

Bald schon beherrschte sie Mehl für einen Laib Brot zuzubereiten , zu kochen und Gemüse für den Winter einzulegen.

Ihr Vater brachte ihr Algebra bei und versäumte es nicht sie in den Naturwissenschaften einzuführen.

Wie man Sterne bezeichnet und wie es geht mit einem Stift ein Gesicht zu zeichnen.

Als sie immer mehr zur Frau heranreifte spürte das Kind der Fliege in ihren Brüsten ein ehrenwertes Gefühl . Es fühlte sich ähnlich wie ein Milcheinschuss an, so als würde Kunigunde Mutter werden. In den Höhlungen ihres sinnlichen Körpers , gediehen ihre Beutel , ,wie die Knospen einer Rose als prächtiges Geschwür heran So rann in ihrem Blute das Gift von tausend Skorpionen , der bis zu seiner Auferstehung im Leib des Mädchens wohnte .

Die Fliege hatte ihn getäuscht . Mit ihrem verächtlichen Hass machte sie ihm ihre wahre Größe wahr.

Ihrer beiden Dunklen Gestalten fühlte die Gefahr im Leibe des Menschen zu ersticken.

Wer als das Kind der Fliege erfuhr von ihren Machtspielen , und wer als Kunigunde war von beiden besessen , wo doch ihre bösen Geister ihre Kräfte am Verstand des Mädchens missen.

Zukunftspläne hatte das Kind der Fliege nicht wirklich , aber Kunigunde musste sich nach jemanden umsehen , wem sie ihre Beutel nach ihrem Ableben für immer vermachen konnte , das wenn sie nach einem letzten Atem ringt und seinen Namen ausspricht , diesen Sprössling von ihr im Leibe eingepflanzt kriegt. Und dieser Nachkomme sollte wenn möglich in der Zukunft ein Männliches Kind sein .

Eugenia , die ihre Tochter von ganzen Herzen liebte , brachte sie auf die Versuchung , den Beruf einer Amme zu erlernen . Er würde ihr Zutritt zu einem Kind verschaffen , was es ihr leichter machte ihre Haut abzustreifen. So lernte Kunigunde schon früh von ihrer Mutter , was das Wort in Besitznahme bedeutet. Besonders für ihre Beutel , und dem zukünftigen Eitermann, war dieses unwiderstehliche Wort ein hoher Begriff. Und so verließ Kunigunde mit achtzehn Jahren das Haus ihrer Eltern ,um wie ihre Mutter ein Hausmädchen zu werden. Denn wie sonst kam sie an Beute für sich heran.



Und so kam es



Im Hause Place wurde zu Ehren des neugeborenen Sohnes eine Hausgesellschaft gegeben. Es war ein sehr feierlicher Tag , unter Freunden und Verwanden. Mit gutturaler Stimme verkündete Gerald Place die Geburt seines zweiten Sohnes Raphael. Er sprach einen Toast für ihn aus . Nicht ohne Genugtuung in der Stimme , verkündete er stolz das es seiner lieben Frau Margueritte gelungen war ihm einen zweiten Sohn zu schenken. Gerald Place war ein Mann in den besten Jahren. Er besaß zwei wache Augen mit denen er seine Untergebenen befielte. Sein schwarzes Haar war schon sehr stark ergraut. Er hielt ein Glas seines besten Weines in die Höhe , am Tage des 18. April , im Jahre 1846 , um gemeinsam mit seinen Gästen dieses freudige Ereignis zu feiern.Sein ältester Sohn Leonard ein kleiner Knirps von vier Jahren stand neben ihm , und machte es seinen Vater nach ,auf seinen Bruder anzustoßen. Leonard war ein hübscher kleiner Bengel. Er glich seinem Vater Gerald sehr ,und besaß wie er die gleiche Adlernase. Sie ragte dominant aus seinem hübschen Kindergesicht.

Die Gäste die zur Taufe des Kindes gekommen sind , waren alles hochangesehene Familienmitglieder.

Sie waren alle gemischt Elsässer , Deutsche und Franzosen gewesen .Unter ihnen befand sich die Amme Kunigunde , die Ziehmutter der beiden Place Söhne. Sie war alleine für die Betreuung der Kinder zuständig. Sie stand dort unter den Gästen und hielt Raphael im weißen seiden zarten Spitzenkissen auf ihren Armen fest und zeigte ihn Reih um den Gästen.

Die Amme Kunigunde besaß Etwas , das Gerald Place mit seinen Augen nicht zu ergründen vermochte.

Das Geheimnis der Fliege lag auf ihrem Herzen.



Während Gerald seine Rede führte warf er hin und wieder einen stolzen Blick auf sie und das Neugeborene . Der Säugling auf ihren Armen bewegte ganz zaghaft sein Köpfchen , als er die tiefe Stimme seines Vaters hörte.

Die Mutter des Kindes war im schwarzen Haus eingesperrt , und war vor vielen Jahren Irre geworden. Es hielt sich um eine schwere Geisteskrankheit die Unheilbar war und die zur grenzenloser Abgeschiedenheit der Mutter hinführte. Auch zur Taufe ihres jüngsten Sohnes war Margueritte Place selbst nicht erschien.

.

Ihr Bruder Raphael Beaumont war für sie Stellvertretend gekommen . Er war ein gut aussehender Mann . Von ihm hat der kleine Neffe seinen Namen erhalten. Auch Raphael Beaumont war ein guter Winzer und Weinhersteller , ein Freund der Familie seiner kranken Schwester Margueritte.



Er führt eine recht gute Tabelle ,der Weine die sie herstellten aus den gepflückten Trauben der Weinreben. Wie Gerald selbst auch ,würden auch seine beiden Söhne gute Weinhersteller werden , wie er laut unter seinen Gästen verkündete.

Seit Jahrhunderten führt die Familie einen Weinbaubetrieb ,der viel wert auf alte Traditionen legte . Ihnen gehörte die ganze französische Weinbauregion ,welcher bevorzugter Wein der Pinot ist , einen fruchtig schmeckenden Rotburgunder. Das besondere an dem Wein , das für seine Herstellung immer die gleiche Rebsorte verwendet wurde.



Am Abend als das volle Haus sich wieder in ein Stilles Nestlein zurück verwandelte , begann die Geschichte der Kunigunde sich neu zu entwickeln. Der Säugling in ihrem Arm erlebte unbeschwerte Tage an ihrer Brust und genoss ihre maßlose Fürsorge. Trotz das sie selbst nie Schwanger geworden ward , besaß die Amme eine nahrhafte Milch in ihren vollen Brüsten. Ein kleines Insekt kam für dieses Wunder auf. Für das winzige Insekt war es ein leichtes Spiel in dem Säugling einzukehren. Sie beflügelte das Menschenkind mit ihrer übernatürlichen Magie . Wenn der Säugling mit unstillbaren Hunger an den Eiter gefüllten Brüsten seiner Amme saugte ,konnte sie spüren wie der Junge sie von ihren Fesseln befreite .

Sie brauchte den Säugling nur anzusehen und schon packte sie das Verlangen ihn in einem Kokon einzuspinnen.

Natürlich darf nicht das Stadium der Larve dabei vergessen werden , welches der Säugling durchzumachen hatte. Dazu gehörten Fieberanfälle ,Halsschmerzen und eitrige Augen , die auch zu einer kurzweiligen Erblindung des Kindes führten.Es war eine Zeit an der Kunigunde sämtliche Schläge des Kindes einzustecken hatte , wenn der Knabe von nur sechs Monaten , Nächtelang durchweinte , oder er sich gar zu sehr in ihren Armen , gegen ihren Eiterfluss zur wehr setze. Hatte sie aber seine Schwachstellen gefunden ,lief das Eiter auch schon anerkennend aus seiner Nase , Mund und Augenlider.

Raphael sah nicht anderes wie sein Bruder Leonard sehr gut aus. Nur fehlte ihm die reine und faltige Haut , die ein richtiger Eitermann für seine Verwandlung haben muss. Raphael war das Glückskind. Er besaß eine Haut die so verdorben war , dass sie jeden hineinlegen konnte.

An einem Tag an seinem zehnten Geburtstag bekam Raphael sein allererstes Geschwür . Es war aus der Vorhaut seines Penis herausgeschlüpft . Wie eine brennende Woge überkam ihn der Schmerz. Mit seinem Klappmesser hätte er dieses entsetzliche Geschwür am liebsten herausgeschnitten. Aber Kunigunde hatte es ihm verboten . Sie mahnte ihn mit den Worten , das sie ihm sonst beim lebendigem Leib die Haut über die Ohren ziehen werde. Das waren ihre Worte.

An jenem Tag staunte sie über seinen aufrechten Penis . Sie drängte ihn dazu ihn ihr zu zeigen. Zuerst weigerte er sich ,dann als er sich gar so sehr dagegen sträubte rannte er ihr davon. Seine Amme musste nach ihm suchen.

Gerald Place hatte die Amme noch nie so zufrieden und glücklich gesehen , fast wäre sie ihm bei dem Katz und Maus Spiel auf die Füße getreten.

,,aber was ist denn los mit dir Kunigunde , war er etwa nicht artig“.? Fragte er die Amme.

,,aber nein Herr ,er ist ein guter Junge , er spielt nur ein Versteckspiel mit mir“.

,,achso ,dann lass dich nicht von mir aufhalten nach ihm zu suchen“.

Die Amme gehorchte und stieg die Treppe zu den Spielzimmern der Kinder hinauf.

Dort hatte sich Raphael vor ihr versteckt.

Sie öffnete einen Spalt weit die Tür und lugte mit ihrem Kopf in das Zimmer hinein .

Auf leisen Sohlen begann sie nach ihrem Zögling zu suchen. Wo steckte der Junge bloß ?fragte sie sich.

Leonard drehte sich nicht nach ihr um , denn er war in seiner Arbeit vertieft , winzige Kutschenräder anzuleimen.

Raphael hatte sich in das angrenzende Schlafzimmer zurück gezogen. Sein leises Gekicher hatte ihn verraten. Behutsam betrat die Amme auf leisen Sohlen die Schlafstube.

Zu ihrer Freude nahm sie den Duft seines Körpers wahr und konnte jede kleinste Pore von ihm riechen.

Als sie zum Fenster hinsah nahm sie eine Bewegung hinter den schweren Seidenvorhängen wahr. Der Junge lauschte auf ihre Schritte ,die immer näher kamen . In einer nächsten Sekunde der Anspannung nahm die Amme ihren Schützling gefangen.

,,Nun wie du willst mein Junge ,da hab ich dich “. erklang ihre fröhliche Stimme.

Sie packte Raphael bei den Armen und zog ihn an sich .

Er lachte und war vergnügt und nannte sie eine verdammte Fliegenmutter. Sie hob ihn auf ihren Arm , der Junge war von ihrer Liebe ganz benommen , stark und längst kein kleiner Junge mehr. Noch immer fühlte er sich bei ihr Geborgen und verlangte nach ihr.

Sie zog ihn auf ihren Schoß und fing an ihn behutsam abzutasten . ,,zeig mal was da in dir gedeiht was ich in dir gepflanzt habe , rasch beeile dich es verdirbt viel zu schnell “. drängte sie ihn.

,,aber meine Amme ich muss es wirklich von ganzen Herzen hassen“.



,, still beweg dich nicht ,ich weiß schon wie es geht es anzufassen ohne das es Schaden davon nimmt“.

Mit ihren Fingern öffnete sie ganz sachte seine Hose. Er liebte ihre Berührung ,auch wenn er hasste was er dank ihr werden müsste.

Nun krächze seine Amme nach dem Wenigen was sie mit ihren Händen befühlte ,was sie in ihm hinweg gefegt und was sie aus ihm herausgeschnitten hatte.

Wollte sie ihn mit ihrer Bekundung bestraften , wo doch alles gut angelegt war und jenes Übel längst vergeben war?

Für einen Moment schaute Raphael auf .Er hatte mit dem Herzen nachempfunden was die Alte während ihrer schändlichen Untersuchung herausgefunden hat.

Sie wollte seinen ersten Hautbeutel bekunden und tat es auf eine Art der Tröstung. ,,nun stell dich nicht so an , es wird schon nicht in Streifen von mir geschnitten werden , zu sehr hab ich dich lieb“ . ,,aber keiner darf ihn sehen “ ,wollte sich Raphael vor ihr beschützen. ,, aber ich will das Geschwür bekunden das ich so sehr begehre , nun gib mir was ich aus Liebe an dich weiter gegeben habe ,rasch sonst wird es noch ranzig und zerläuft in meinen Händen zu Wasser “. Sagte sie mit liebevoller Stimme. Und dann duldete Raphael ihre lustige Berührung ,an seiner intimsten Stelle. Wie ein Krüppel kam er sich dabei vor als seine Amme mit ihren Händen seine Vorhaut vor und zurück schob. Es war doch verständlich sich ein wenig vor seiner Amme zu schämen oder etwa nicht. Mit ihr gemeinsam staunte Raphael im zarten alter von zehn Jahren, über die Form dessen was aufrecht zu ihr hochschaute. Die Vorhaut des neuen Eitermannes war eitrig und schmierig. Sie würde sich mit der Zeit noch sehr verändern. Das Eiter in seinem Körper tat sich bereits willkürlich in ihm ausbreiten .

In seinen feinen Hautschichten schlummert ein fieses Geschwür ,das so alt war wie er . Es war noch ganz frisch und ward aus dem reinen Geist entsprungen.

Ein Hauch von Verbitterung war dabei es fein säuberlich mit seinen fauligen Reißzähne anzunagen.

Die Kreatur begann sich in dem Jungen zu regen.Sie hatte sich tief in ihm vergraben und schaute aus leblosen Augen . Sie kannte keine Scham noch Furcht ,die Amme konnte ihre Anwesenheit deutlich fühlen.

Es war eine Fliege die niemals stirbt und die die Unsterblichkeit erlangt hatte.

Mit Gott hatte das nichts zu tun. Kunigunde wusste als einzige wie es um sie bestellt war.

Somit war ihr Schweigen nicht ganz so sehr wertlos wie manch einer zu ihren Lebzeiten annahm.

Sie erlebte Raphaels Verwandlung wie ihre Eigene. Das herzhafte Stück Haut zwischen seinen Beinen spaltete sich von der Peniswurzel bis zur Eichel hin immer ein klein wenig mehr. Ganz leicht erkannte man auf der Spitze des Penis einen winzigen ersten Beutel. Der männliche Muskel zwischen seinen Beinen nahm bei ihrer Berührung das Aussehen eines Strangs an.

Ihr kleiner Raphael war längst imstande damit ein Kind zu zeugen. Bald schon würde aus seinem Penis frisches Eiter hervorquellen und Raphael Lust machen ein Mädchen damit zu berühren. Seine Amme war so glücklich ,das ihr Zögling ihr Raphael , der ausgesuchte Junge ist , und noch dazu so verschieden anders war , als sein stiller Bruder Leonard. Sicher gab sie auch Leonard Mitesser zu essen , aber er nahm keine Gestalt an. Ja seine Haut alterte viel zu schnell und war für einen Burschen wie ihn viel zu gewöhnlich. Er wurde älter , ohne dabei innerlich in Flammen aufzugehen , was Kunigunde sehr betrübte. Es kam dem Burschen nicht in den Sinn einen Anspruch auf ihre Qualitäten zu erheben.Hätte Kunigunde die Place Söhne mit ihrer verrückten Mutter alleine gelassen , es wäre ihm gleichgültig gewesen. Schon im zarten Kindesalter verspürte der Junge tiefes Argwohn gegen sie. Es kam viel zu oft vor , das Leonard sie eine Hexe nannte.

Raphael dagegen war ein zäher Bursche , der fähig war wirkliches Schrecken in einem Menschen hervorzurufen.

Bis zu seiner Verwandlung würde er ein recht kräftiger Bursche sein.

Gerald Place wünschte sich für seine beiden Söhne nur das Beste , das sie wie er erfolgreiche Geschäftsmänner werden würden .Leonard war auf dem besten Weg dorthin. Er entwickelte ein starkes Pflichtbewusstsein , kümmerte sich um die Buchführung , las den ganzen Tag in den Geschäftsbüchern seines Vaters und überwachte den gesamten Ablauf der Weinherstellung. Er kümmerte sich bis zur Erntezeit um die Kultivierung der Weinreben und schaute bei dem Gärungsprozessen zu. Das Abfüllen des Weines in Holzfässern geschah unter seiner strengen Aufsicht.

Nie kam es ihm in den Sinn jenen Teil der Arbeit zu vergessen welcher die Schädlingsbekämpfung betraf.

Das Familienvermögen war beachtlich und so erhielten Leonard wie auch Raphael schon früh in ihrer Kindheit jede menge Unterricht in der Jagdkunst , im Fechten und sich mit richtigen Schusswaffen sich zu duellieren. Als richtige Gegner und Angreifer war es wichtig ab und zu sein Leben durch einen ehrenhaften Kampf zu riskieren.

Kunigunde hatte den Verlauf des Heranwachsens der beiden Kinder Leonard und Raphael mit großer Spannung mitverfolgt. Raphael hatte eine kräftige Stimme angenommen. Er hörte sich nicht mehr wie ein kleiner Junge an. Er betrank sich gerne und ritt gerne aus. Seine Mutter Marguritte erkannte ihren Raphael gar nicht mehr wieder.

Kunigunde lebte nun seit längeren mit Madame Place im schwarzen Haus . Sie hatte die Mutter der Place Söhne zu pflegen und sie zu betreuen. Marguritte war im Schwarzen Haus eingesperrt und durfte ihr Gefängnis zu ihrem eigenen Schutz nicht verlassen. . Nur die Amme Kunigunde durfte zu ihr. Seit Margueritte Place dem Wahnsinn verfallen ist , hatte sie nicht mehr die freie Natur gesehen. Ihre beiden Söhne Raphael und Leonard hatten mitangesehen wie ihre Geisteskrankheit von Tag zu Tag voranschritt. Es war wichtig sie hinter Schloss und Riegel zu setzen. Es war der Entschluss des Arztes , er und auch ihr Mann Gerald Place fanden ,das sie schwer gefährdet ist und man sie zu ihrer eigenen Sicherheit einsperren müsste. Oft schaute Kunigunde Margueritte dabei zu ,wie sie vor den angebrachten Gitterstäben . nach winzigen Ameisen und kleine Spinnentiere Ausschau hielt . Sie gab dabei ein paar Laute von sich , die ähnlich klangen wie die eines Frosches . Sie steckte sich alles in den Mund . Fliegen , kleine Spinnentiere und Ameisen und Käfer. Man durfte es ihr nicht verbieten oder sie spielte völlig verrückt , kratzte einem die Augen aus und fügte sich selbst Bisswunden zu. Kunigunde musste gut auf sie Acht geben. Raphael indessen fand seine Mutter abscheulich. Er ließ sie vor seinen Augen als Scherenschnitt tanzen , benutzte sie zu seinem Vergnügen und machte sich über sie lustig.



Er wusste das ihr nicht mehr zu helfen ist. Sie war der Grund seiner untröstlichen Verschwiegenheit. Das schwarze Haus wurde alleine nur für seine Mutter geschaffen. Wenn er seinem Vater nicht bei seinen Geschäften half , so ward er bei ihr , um ihren Krankheitszustand mit seiner Amme Kunigunde zu verspotten. Wenn Margueritte mit ihren Fäusten auf ihn einschlug , da wurde sie ans Bett gefesselt.

Und einmal sogar hatte Kunigunde sie angespuckt als Madame Margueritte auch sie angespuckt hat. Und einmal gab sie ihr einen Mitesser ihres Sohnes zu essen. Sie tat es in ihren herzhaften Eintopf hinein ,den sie extra nur dafür gekocht hatte. Der Mitesser war noch übrig geblieben von einem Jahr. Eigentlich waren es eine Handvoll Mitesser gewesen. Seit Kunigunde mit Madame Place unter einem Dach lebte hatte sie vieler solcher Gelegenheiten gehabt. Und manchmal half es der Madame sogar wenn Kunigunde gemein zu ihr war.



Es war als lebte Margueritte mit offenen Augen. Sie schlief kaum , und war den ganzen Tag damit beschäftigt Fliegen und andere spinnenartige Kriechtiere sich in den Mund zu stecken. Man musste ihre Hände festbinden , damit sie es unterließ. Raphael hasste den Zustand seiner Mutter. Er wollte immer an eine Verwechslung glauben ,und sich einreden das Margueritte nicht Margueritte ist und das seine Mutter längst gestorben ist. Aber dann trat er in ihr Verlies und sah dieses Elend , für das es nicht wirklich eine Lösung gab , nur Handschellen und diese hergerichtete Gummizelle. Raphael war untröstlich über den Zustand seiner Mutter ,die wenn sie nicht anzusprechen war völlig weggetreten ist und am nächsten Tag munter und fröhlich anzutreffen war.



Es vergingen etwa zwei Jahre , da bereitete seine Amme Kunigunde ihn auf seine Infizierung vor. Ihr Schützling Raphael hatte schon einen sehr heißen Atem und eine sehr raue Lebensart angenommen , die Typisch ist für den Eitermann. Sie erlaubte ihm dies nicht zu essen und dies unbedingt zu unterlassen. Es machte ihr Spaß zu bemerken wie die Hausdiener anfingen sich vor ihm zu fürchten . Diese Geheimniskrämerei zwischen Kunigunde und ihm , gewann mehr an Macht und schärfte seinen kindlichen Scharfsinn . Raphael von dem eine übernatürliche Macht ausging konnte jetzt täglich eine Veränderung an sich bemerken. Seine Verwandlung zum Eitermann geschah im Alter von achtzehn Jahren. An jenem Tag braute sich nach einer langen Dürreperiode ein mächtiges Unwetter zusammen. Der Himmel über Elsass Lothringen war von dunklen schweren Wolken durchzogen. Ganze drei Tage prasselte ein fetter Regen auf die Dächer.

Im Wechsel von fetten Hagelschauern brach zuweilen ein Sturm aus.

Die vielen kleinen Nebenflüsse waren angestiegen und hatten die Flussufer überspült. Das Wasser hatte so manchen Baum entwurzelt. Es erreichte bald schon die Weinberge der Place Familie. Es überschwemmte das schwarzen Haus , und zerstörten einen Teil des Hausinventars. Ein Damm aus Sandsäcken wurde um das schwarze Haus errichtet . Die Möbel wurden auf den Dachstuhl getragen. Die Bauern aus der ländlichen Umgebung hatten kein Glück. Das Unwetter hatte einen Teil ihrer Ernte zerstört . Die Tiere aus den Ställen schafften es in die Wälder zu fliehen. Ein großer Teil von ihnen verirrte sich und war in den Fluten ertrunken.



Es roch nach aufgeweichten Holz , nach Feuchtigkeit ,und den toten Tieren im Wald. Nach der großen Überschwemmung bildeten sich feuchte Nebel , als kurz darauf wieder eine Hitzeperiode folgte. Als das Wasser zurück in die Seen gesickert war , traf man überall in den Feldern auf tote Tierkadaver . Ein Dutzend Pferde und Kühe waren in den Fluten umgekommen . Man stieß auf der eingesickerten Wiese auf leblose Forellen. Sie wurden beim dem Unwetter aus den umliegenden Seen in die Wälder mit hinein gespült. Quer durch das Elsass strich der Wind und stutzte die Felder. Und bei all dem hat es Margueritte Place es geschafft das schwarzen Haus zu verlassen. Sie war durch eine offene Tür ins Freie gelangt und war verschwunden. Kein Mensch hat sie seit dem wieder gesehen. Gerald Place war in großer Sorge um sie . Er befürchtete das Schlimmste und stellte einen Suchtrupp zusammen.

Auch sein Sohn Leonard beteiligte sich an der Suche . Der Regen prasselte sturzflutartig vom Himmel herunter . Der Rhein war angestiegen und hatte schon die Ufer überspült.

Der Suchtrupp ritt mit Leonard Place an der Spitze durch die stürmischen Fluten .

Mit langen Stäben hoffte sie in der überschwemmten Wiese auf etwas zu stoßen . Als einer von ihnen glaubte etwas gefunden zu haben , hielten sie alle für einen Moment den Atem an. .,,Habt ihr etwas gefunden" `?.wandte sich Leonard an ihm. ,, nein es war bloß ein totes Reh“..

Madame Place blieb weiter unauffindbar . Schon seit Stunden wurde nach ihr gesucht.

Sie tanzte mit nackten Füßen und ausgestreckten Armen gegen den Himmel und sang : Lobet den Herrn. Ihr Wahnsinn war mit ihr nun völlig durchgegangen . An Weinstöcken entlang tanzte sich Marguritte Place in die wahre wilde Natur hinein. Dabei fiel der Regen in strömen auf sie hernieder . Mit ihren Händen und Füßen stieg sie einen steilen Abhang hinauf. Als sie das obere Ende erreicht hat , stürzte sie sich 100 Meter in die Tiefe. Der Regen füllte die Straßen mit sich und trieb ihre Leiche fort . Ein Gewitter folgte. Die grellen Blitze die vom Himmel fielen teilten Elsass Lothringen und Frankreich in zwei Teile. In dieser Nacht brannten statt der Kerzen die Petroleumlampen im Haus der Familie Place.

Raphael der krank geworden war ,leckte im Fieber das Eiter die feuchten Geschwüre seiner Amme Kunigunde. Ihre Beutel trennten sich von ihrem Knochen . Sie legte sie auf den leicht geöffneten Mund ihres Schützlings . Er war ganz ausgetrocknet. Er hatte viel Flüssigkeit verloren und schaute aus ganz glasigen Augen. Seine Haut war fiebrig und seine Stirn ganz heiß. Kunigunde drängte ihn dazu die abgetrennten Hautbeuteln zu essen. Er schluckte das rohe Fleisch mit einem Würgen hinunter und ward davon gesund geworden . Das Fieber ließ nach und sein Blick klärte sich.

,, dank deiner schützenden Hand habe ich meine Gesundheit zurück erlangt“. Sprach Raphael zu seiner Amme.

Sie schüttelte sich vor lachen. Ihr Raphael hatte im Schlaf geredet.

,, es ist die Kraft meiner Beutel ". sagte sie

,,aber jetzt ist es Zeit wach zu bleiben mein Junge. Mein Raphael darf nicht wieder einschlafen ,sonst holen dich meine Beutel und reißen dich mit in den Tod“. Die Ohren ihres Schützlings richteten sich auf.

,, von welchem Tod sprichst du meine Amme“?

,, das soll eine Überraschung für dich werden.

,, du sprichst in Rätseln“.

,, es sind nur ein paar mein Junge, davor musst du dich nicht fürchten“.

,, ich hoffe ich kann von ihnen lernen“.



,, wenn du bereit bist sie zu verstehen“.

,,ich hatte einen fürchterlichen Traum. So sage mir was es damit für eine Bewandtnis hat , ich hörte eine Schar von Fliegen“.

,, aber mein Junge das habe ich dir doch schon erklärt , das ist die Macht meiner Beutel ,sie lassen dich etwas glauben was es nicht gibt“.

,, sag meine Amme wann ist es soweit , wann werde ich mich verwandeln “?

,,mein lieber Raphael die Verheißung von der ich dir erzählte , wird sich für dich und mich in dieser Nacht erfüllen. Dann werden wir für immer zusammen sein und du wirst der neue Eitermann sein.

Sie her ich gebäre dir heute meine Beutel“ .sagte die Amme. Sie hob ihr Kleid hoch. Und zum Vorschein kam ein eitriges Geschwür. Es zitterte gar so sehr und war im Besitz eines einzigen Auges. Als es Raphael entdeckte tauchte es unter in seinen fleischlichen Abgründen. Raphael erschrak. ,,aber meine liebe Amme du hast mir gar nie gesagt das die Beutel mit Augen geboren werden“.

,,das sollte eine Überraschung für dich werden , du wirst staunen wie viel besser du mit meinen Beutel sehen kannst .Sie werden dir jeden Wunsch erfüllen“



,,meine Amme ich fürchte mich davor mich in eine Bestie zu verwandeln“.

,,was ist denn daran so schlimm mein lieber Raphael“. Fragte sie ihn. Sie spürte in welche Richtung seine Gedanken gingen.

,, jetzt wo die Zeit gekommen ist schaue ich in eine finstere Zukunft hinein“.



,, die Antwort ist leicht , du bist von deinen eigenen Kräften überrascht worden“.



,,meine Amme wenn dem so ist , wieso kann ich mich nicht freuen?“.

,, alles braucht seine Zeit“.

,,so will ich dir meine Amme für alles dankbar sein“.

,, und ich ward die ganzen Jahre die ich bei dir und deinem Bruder sein durfte der glücklichste Mensch auf der Erden“.



,,ist das wahr ,auch wenn ich in anderen Zeiten bös zu dir war“?

,,aber natürlich , du bist mein kleiner Liebling und ich hab dich so lieb“.

,,wie bin ich dankbar dafür das du bei mir bist. Papa hat so schrecklich viel zu tun. Und Leonard , Leonard kommt mir schrecklich fremd vor“.

,, warte ab wenn du erst mal der Eitermann bist ,dann wird dir nichts mehr verborgen bleiben“.

,,ich wünschte es wäre schon soweit“. Sagte Raphael und fing plötzlich zu niesen an. Ein Rinnsal von Eiter tropfte aus seiner Nase.

,,Was ist das“.?wunderte er sich . ,, ich glaube ich verwandle mich , meine liebe Amme nun schau was ich da habe , einen heißen Tropfen Eiter“. Er hielt ihr seinen Zeigefinger hin und zeigte ihr einen gallartigen Tropfen. Er strahlte in einem Phosphoreszierendem Licht.

Raphael kam ins Staunen. ,, es leuchtet meine Liebe Amme , warum hast du mir nicht gesagt wie Schön die Verwandlung ist“.

,,mein Junge ich wollte dir eine Freude bereiten.Deswegen habe ich so lange geschwiegen , bitte verzeih mir meine Verschwiegenheit , es wird dir Allzeit zu Gute kommen . Jetzt wo es aus dir heraus gesickert ,wird die einäugige Kreatur dir den Weg aufweisen“.

,,aber was geschieht wenn ich mich all zu sehr gegen sie wehre“.

,, du wirst sie doch nicht etwa vor mich schlecht machen wollen mein lieber Raphael“.

,, aber ich finde es gar abscheulich wenn mich die Klauen einer Höllengestalt für den Rest meines Lebens festhalten “.

,, wenn es so wäre so hätte sie sich dir schon viel früher gezeigt“.

,, immerhin wird sie dich vor widerwärtigen Begierden bewahren “.



,, so wird sie den mein Sehnen beherrschen und mein Verlangen stillen“?

,, sei gewiss das Wesen in dir hat dein Herz längst erreicht. Sie erfüllt dich mit einem brennenden Verlangen alles widerwärtige zu verabscheuen , kannst du es etwa abstreiten?“.

,,meine liebe Amme du überraschst mich immer mehr“.

,,So ist es Recht mein Raphael , es soll nichts in deinem Herzen übrig bleiben als mein Leiden.Meine Hand wird dich immer führen , so wie meine Geschwüre . Jetzt wo das Eiter aus die Die Wirrnis deiner Gedanken wird sich bald in Luft auflösen und dann wirst du alles sein können was du dir immer gewünscht hast mein lieber Raphael“. Sprach die Amme zu ihrem Sprössling.

Aus ihren Worten hörte man die Wahrheit “. Raphael war seiner Amme so nah das er schon glaubte sie auf der Zunge zu schmecken. Als er wieder schrecklich zu niesen anfing bekam er wahrlich einen Schreck.

,, Ich glaube es ist soweit , ich glaube heute Nacht werde ich der Eitermann ,ich kann es ganz deutlich an meinen tauben Fingern spüren. Der brennende Vogel kommt immer näher ,ich kann seine brennende Klaue schon auf meinen Schultern spüren “.

Bei seinen Worten fing Kunigunde vor lachen zu schütteln an. Und während sie sich vor Lachen nicht mehr halten konnte gebar sie ihre Beutel. Sie drangen aus der Tiefe ihrer Leibesfrucht.

Das war das letzte mal das die Amme Kunigunde Kinder aus der Hölle gebierte.

Sie presste ihre Beutel mit einer letzten Schmerzenswehe aus sich heraus . Ihr puterrotes Gesicht war ganz Schmerz entstellt. Jeder Beutel der ihren Körper verließ , fing zu schreien an. Die Belger besaßen alle Zähne und waren blind geboren . Sie vielen wie schwere fette Klumpen aus den tiefen der kreatürlichen Häute. Sie waren ganz blutverschmiert und boten einen widerwärtiger Anblick . ,, Mein lieber Raphael ich möchte dir meine Eiterkräfte nun schenken. Ich bin zu erschöpft als das ich es schaffte sie dir selbst zu überreichen. Aber du sollst ein fertiger Eitermann sein , nun nimm sie von mir an und koste von mir , denn ich bin die Mutter der Beutel". sprach Kunigunde zu ihm.

Raphael gehorchte und befolgte ihre Aufforderung . Er beugte sich über die Hautungetüme , von denen er ihre Namen nicht wusste und steckte sie sich in den Mund .

Er nahm jedes kleinste Stück Gewebe von ihr in sich auf . Seine Lippen waren ganz Blutunterlaufen.

Seine Amme sprach während der Infizierung ihre Gebete.

Dann war sie tot ,wie seine Mutter Margueritte war auch Kunigunde am Tage des schlimmen Unwetters gestorben. Es folgten zwei Beerdigungen am gleichen Tag.

Allmählich war Raphael davon überzeugt das ihr Tod an einem Wunder grenzte. Beide wurden am gleichen Tage zum selben Zeitpunkt von ihrem Leid befreit.

Als ihre Beutel sie für immer verließen , war Kunigunde verblutet. Von ihrer Ferse an, bis zum gefühlsvollen Unterleib steckte sie nun in ihrem Schützling drin , ja sie kroch an jenem Tage ihres Todes förmlich in ihm hinein. Je älter Raphael wurde ,und je mehr der Eitermann aus ihm sprach , konnte er ihre Seele in sich aufsteigen spüren . Obwohl Kunigunde längst begraben war ,schwebte sie über alles was er liebte und begehrte. Und dieses maßlose Glück das ihm zuteil wurde , das wollte Raphael mit niemanden teilen , nicht mal mit Leonard seinem Bruder.

Kunigunde hatte ihm ihre magischen Kräfte vermacht .

Jetzt war das Bett in ihrer Kammerstube leer , und keiner vermisste sie mehr als er.

Ihr musste er bedingungslose Treue schwören.

Jetzt nachdem sie verschieden war , vielen ihm wieder die vielen unendlichen Stunden mit ihr ein. Seine Mitesser hatten zu Lebzeiten eine Art Futterquelle für seine Amme dargestellt. Wie ein Chamäleon hatte sie ihre Zunge ausgefahren und sich eine Handvoll Mitesser in den Mund gesteckt .Und dabei hat sie Geräusche von sich gegeben wie von einer Fliege.

Wie Raphael der Eitermann wurde

Man hatte die Leiche von Margueritte Place in der Familiengruft beerdigt .Auch die Amme Kunigunde wurde dort in einem Sarg in die Erde eingelassen. Dann folgten die Bauarbeiten des Schwarzes Hauses . Viele Arbeiter waren gekommen , die Folgeschäden des Unwetters wieder zu beheben. Jetzt wo Raphael seine Verwandlung durchlebt hatte war er wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Er beteiligte sich nicht an den Aufräumarbeiten , sondern verbrachte viel Zeit damit ,sich in den umliegenden Städten herumzutreiben. Die Salonabende wurden immer länger und auch die kostspieligen Reisen nach Paris , Italien und Flandern. Immer mehr legte er Wert darauf das man Abstand von ihm nahm. . Eine fremde Macht die von ihm Besitzt genommen hat , führte ihn an der Nase entlang. Von Tag zu Tag fühlte er sich ein klein wenig mehr von das Böse magisch angezogen.

Erste Hautrötungen auf seiner Brust waren in Form eines Hautdämons ihm erschienen.

Voller Verwunderung fingen seine Lippen von ganz alleine Ritual Formeln aufzusagen.

Die Jahre vergingen als ganz plötzlich Gerald Place an den Folgen eines Hirnschlags erlag.

Seine beiden Söhne erbten das ganze Vermögen und trugen die gemeinsame Verantwortung für den Weinbetrieb.

Leonard war nachdem er geheiratet hatte mit seiner Frau Marcela und seinen beiden Töchtern in die alte Villa gezogen .

Raphael legte ein unausstehliches Verhalten an den Tag. Eiterblasen und schlechte Gewohnheiten ereilten ihn.

Am Abend nachdem alle Arbeit getan war , traf er sich mit Prostituierten , Dieben und Falschspielern auf ein kleines Schwätzchen in einem Gasthaus.

Leonard missfiel das eigenartige Benehmen seines Bruders nicht . Sie stritten fast täglich aus nichtigen Gründen. Auch seine Frau Marcela litt unter die Tobsuchtsanfällen ihres Schwagers. Er war in der Villa nicht mehr gerne gesehen. Sie bat ihren Schwager ins schwarze Haus zu ziehen.

Er war jetzt vierundzwanzig und sein Leiden verlief nun durchgehend . Sein Gesicht hatte eine dunkle Färbung angenommen. Überall auf seinen Wangen zeichneten sich tiefe Narben ein. Besonders Marcela drängte ihren Schwager in die Toskana zu gehen , sie kenne dort einen guten Hautarzt. Sie bat Raphael eindringlich , er sollte sich so bald wie möglich zu ihm hinbegeben . Sie war bereit einen Brief an ihre Familie zu schreiben ,mit der Bitte ein gutes Wort für ihn einzulegen.

Nach langem Zögern reiste Raphael in das Land ihrer Heimat. Marcela hatte in einem Brief ihrer Familie mitgeteilt das der Bruder ihres Mannes auf dem Weg in die Toskana sei. Man möge für ihn einen guten Arzt finden , denn er leide an einer seltenen Hautkrankheit.

Schon bei der Anreise erkannte man ihn sofort an seinen Narben im Gesicht. In der Toskana hatte er lange ausgeschlafen und seine Tage mit Nichts tun verbracht. Die Wochen fühlten sich wie Monate und die Tage endlos an. Es kam oft vor das er vor dem Kamin eingedöst war . Wenn er aus dem Fenster sah wanderte sein Blick zum Meer. Er verbrachte viele Stunden am Strand , ohne irgendein ein besonders Ziel.



Aber auch in der schönen Toskana konnte ihm kein Arzt helfen. Die Sonne und die Käfer die ihn Nachts und am Tage im Bett auf eine unerklärliche Weise aufsuchten waren das Einzige was half seine Hautunreinheiten kurzzeitig zu mildern. Sie fraßen alte Hautschuppen und Talg Absonderungen mit ihren Mundwerkzeugen auf. Alles was darunter lag, schaufelten sie mit ihren Chitinschneiden von oben nach unten frei. Ihre winzigen Kiefer waren in der Lage richtige Löcher zu graben. Die Mundgliedmaßen der Käfer wurden zu schneidigen Schwertern wenn sie sich seine Hautporen vornahmen. Ihr Kiefersegment drang tief in jeder Hautpore ein. Nach mehr als drei Wochen hatte es Raphael kurzweilig zu einem schöneren Menschen gemacht. Der Arzt Dr .Tangini war sehr mit seinem Hautbild zufrieden. Mit schlechten Bakterien hatte das nichts zu tun schrieb er , der Mann sei völlig gesund , litt derweil an Hautunreinheiten ,was in seinem Alter nichts ungewöhnliches sei. Der Arzt sprach auch von Hautentzündungen gegen die es nur ein Mittel gab , sich viel in der freien Natur aufzuhalten. Er riet seinem Patienten er sollte viel Zeit in der Sonne verbringen. Da er nicht wollte das sich sein Bruder Leonard unnötig Sorgen um ihn machte erklärte er dem Arzt er solle seinem Bruder in Deutschland ein Attest ausschreiben. Der Arzt Dr. Tangini tat wie ihm befohlen wurde und setzte neben seinem sorgfältig gewählten Befund seine Unterschrift. Leonard wollte an den Worten des Arztes glauben . So war entschieden das Raphael selbst herausfinden müsste was für ihn das Beste ist. Die Akne in seinem Gesicht war kein wirklicher Anlass zur Beunruhigung .Sie war Zyklus abhängig und ließ sich nicht abweisen. Bis jetzt gab es kein wirkliches Mittel dagegen. Sie kam und ging wieder ganz von alleine.

Bei seinen täglichen Streifzügen traf er die Bauernmägde bei ihrer Feldarbeit an.

Als sie ihn auf einen schwarzen Hengst auf sich zu galoppieren sahen , da schauten sie in seine Richtung hin.

Sie weilten im Schatten unter den Orangenbäumen und waren damit beschäftigt die verlesenen Früchte in einem Handkarren aufzutürmen. Die tropischen Temperaturen der Insel machte ihnen kaum etwas aus . Sie waren das mediterrane Klima gewöhnt ,weil sie wohnten gleich am Meer.

Raphael näherte sich ihnen im seitlichen Galopp .

Ein violetter Lichtstreifen durchschien seine Augen , verlieh seinem herrischen Wesen etwas charismatisches. Die starke Bewegung seines Hengstes ,das dumpfe Aufsitzen im Sattel trieb ihn zur Eile an.

Beim runter galoppieren eines steilen Abhangs scheuchten die dumpfen Schläge der Vorderhufen seines Reittiers ein Nest von bodenkriechenden Salamanders auf.

Der terrassenförmige Pfad war in mehreren Stufen angelegt .Er führte an uralten knorrigen Korkeichen entlang.

Der warme Luftzug vom Meer verschaffte nur wenig Abkühlung.

Er strömte Landeinwerts und verbreitete den aromatischen Dufts des angebauten Lavendels .

Als er das Ende einer Bruchsteinmauer erreichte stieg er von seinem Pferd herunter. Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen trat er auf Schichten von Naturgesteins ,in dem Gehäuse von uralten Meerestieren mischten.

Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen , die Begegnung mit den Mädchen forderte ihn auf zu lächeln . Sie warfen ihm scheue Blicke zu ,und traten näher zu seinem Pferd heran. Der Reiter sah zum fürchten aus und hatte ein ganz vernarbtes Gesicht.

Eins der Mädchen griff nach den Zügeln seines Pferdes und führte es zu einer versteckten Wasserstelle hin. Sie schlängelte sich durch das trockene Gestrüpp hindurch und versorgte den Orangenhain mit ausreichend Wasser.

Die Erntezeit hatte begonnen und der Anblick der satten Früchte war vielversprechend.

Sie boten dem Reiter etwas davon an ,der sie dankend von ihnen annahm.

Seine Gefühle sprudelten über vor Emotionen bei soviel Gastfreundlichkeit.

Die Blutjungen Italienerinnen unterhielten sich mit ihm , versuchten mit ihren Händen ihm ihre Sprache deutlich zu machen. Er aß ihre Früchte und trat dann wieder den Rückritt an.





Nach einem Monat Aufenthalt in der Toskana kehrte Raphael zurück ins Elsass. Wie sein Bruder es wünschte machte er sich wieder bei der Weinlese nützlich. Die Frauen aus dem Dorf und die Fremden unter ihnen konnten seinen Makel übersehen, aber auch sie ekelten sich vor ihm ,so sehr das sie es nicht schafften mit ihm zu reden. Sie schauten auf sein fleckiges Gesicht , das wie vom Glasschneider geritzt war , und das Kunigunde gehörte. Die Erntehelferinnen mieden es ihn lange anzusehen. Sie fürchteten sich vor seinem zerschundenen Anblick. Während der Weinlese half Raphael die reifen Trauben in großen Körben zu sammeln . Sie waren für einen besonderen Jahrgang in der Sonne gereift. Drea konnte nicht widerstehen sich hin und wieder eine reife Traube in den Mund rein zu legen. Ihr naschhaftes Gesicht war ihm dabei nicht entgangen. Er bewegte sich mit einer Leichtigkeit an sie vorbei . Die Weinstöcke bildeten ein riesiges Labyrinth aus dichten grünen Blättern . Er stand etwas Abseits ,als er Drea zu ihrer Freundin Bela sagen hörte , wie abstoßend sie ihn findet.

Dieses Luder kam es ihm in denn Sinn. Wie kann sie nur so unverfroren sein . Er schaute auf ihren blanken Busen , der nach jedem Handgriffe in eine Weinrebe zum Vorschein kam. Ihre Lippen waren so rot wie jede Traube und ihre Augen so falsch wie jede Verderbnis . Er schaute voller Verlangen nach ihr und sie strafte ihn mit Verachtung . Sie gab ihm das Gefühl ein Tollpatsch zu sein. Mit ihren nackten Füßen huschte sie an ihm vorbei , so als sehe sie ihn nicht . Dieses Biest , so dachte Raphael bei sich , schaffte es das er sich in einem Dämon verwandelt. Er wollte das Erntemädchen im Sturme ergreifen und ihren Unwillen in die Flucht schlagen. Sie sollte ihn kennenlernen ,er würde ihre Sanftheit mit seiner Grobheit strafen. Mit ihren Worten hatte sie ihn hintergangen und dafür sollte das Luder zahlen. Sie nannte ihn abscheulich und viel zu hässlich.

Er war wie vom Blitz getroffen als er sie es sagen hörte.

Mit ihren Worten hatte sie ihn zutiefst verletzt. Sie fühlten sich wie Bisswunden an. Ihr Geflüster war laut genug um jedes Wort von ihr zu vernehmen. Wie konnte sie so abfällig über ihn reden.

Er wollte doch nur einen Kuss von ihr haben und mit seinem Mund an ihren Lippen spielen.

Jetzt spürte er einen starken Vergeltungsdrang in sich aufsteigen. Er nagte an ihm wie ein Hund an einem Knochen. Dem listigen Weib schien nicht aufzugehen das sie ihn an der Nase entlang führte.

Zwischen seinem und ihren Herzen lag nur eine dünne Eisschicht . Wenn nötig so wollte er sie mit Gewalt durchbrechen . Er war schließlich der Besitzer der Weingärten ,von dem sie ihren Lohn erhielt. Drea war nur eine billige Erntehelferin ,und sie sollte nicht solche Reden führen dürfen ,wo sie doch nur eine Untergebene war , konnte Raphael von ihr Verschwiegenheit und Unterwürfigkeit verlangen. Und das bei ihrem zweifelhaften Ruf , wo doch ihre Aufrichtigkeit nur von ihrer Schönheit genährt wird.

Gefühle ihr gegenüber zeigen war unter seiner Würde , ehe würde er das Erntemädchen im Sturme ergreifen und sie vergewaltigen. Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht ,hatte er seinen Entschluss gefasst. Zu ungestüm war jenes Weibsbild mit seinen Gefühlen umgesprungen . Sorgfältig wägte er sein Vorhaben ab.



Aber war es Recht ein Mädchen gegen seinen Willen zu nehmen. Ein Mädchen mit eigenem Leben und eigenen Gedanken im Sturme zu ergreifen würde ihren Selbstschutz in Gefahr bringen ,so dachte Raphael über seinen Plan nach. Er hatte etwas ganz anderes im Sinn und wurde nicht wirklich schlau aus seinem Vorhaben. Denn es kam ohne große Logik aus zumindestens von der Wahrheit aus gesehen . Das machte sein Vorhaben zu leicht das alleine für Drea schmerzlich zu Ende gehen würde. Raphael nahm es sich vor , noch heute Abend. Es war ein angenehmer Tag nach der Weinlese gewesen. Bald schon würde das Weinfest folgen , und die Menschen aus dem Dorfe würden Unmengen von Wein verschlingen . Es werden sicherlich viele Deutsche , Franzosen und auch Schweizer anreisen , um das Weinfest mit der Familie Place zu feiern. Leonard würde eine saubere Rede halten und sicher eine gute Figur als Hausherr abgeben. Das Weinfest welches die Lebensart des Winzers feiert fand jedes Jahr nach der Weinlese statt .

Raphael überließ es seinem Bruder Leonard , alleine das Oberhaupt zu spielen.

Er selbst empfing die Gäste , während er wegen seiner vielen Narben im Gesicht sich unbemerkt frühzeitig davon schlich .



Bald schon in einer Woche würde das Weinfest beginnen. Das hielt ihn aber nicht davon ab , noch heute Drea das anzutun ,was er längst mit ihr hätte tun sollen. Schließlich hatte sie ihn schon viel zu lange mit ihrer unbekümmerten Gleichgültigkeit verletzt. Er verfluchte ihre Schönheit die ihn betörte und gleichzeitig verführte. Gott bewahre nicht wenn er es in Zukunft nicht verhindern kann.

Nach der getaner Arbeit , suchte Raphael nach einer vortrefflichen Maskierung für sein Vorhaben. Er dachte nicht im Traum daran es länger hinauszuschieben.

Jetzt wo er zu Tat überging , verweigerte seine Innere Stimme ihm jeden Gehorsam .

Was als sein erbarmungsloses Schweigen konnte er darauf erwidern , wo er doch wusste das das Erntemädchen nichts für ihn fühlte als Verachtung.

Bei Gott wie sehr hatte er diesen Tag herbeigesehnt.

Er wollte Drea einen Denkzettel verpassen und ihr seinen Zorn spüren lassen. Auf dem alten Dachboden stand eine alte Holztruhe. Als Raphael sie geöffnet hat stießen seine Augen auf alte Faschingskostüme. Er musste nicht lange suchen , um etwas passendes für sich darin zu finden. Als erstes griffen seine Hände zu einer tiefschwarzen Augenmaske . Er legte sie sich übers Gesicht und blickte in einem alten verstaubten Spiegel hinein. Er war zufrieden.

Des weiteren griff er zu einem tiefschwarzen Kapuzenmantel . Er hatte mal seinen Vater gehört.

Es war ein altes Erbstück aus vergangener Zeit. Es war ein rabenschwarzer Umhang , weich und nahtlos und sehr dienlich für sein Vorhaben.

Raphael zog ein amüsiertes Gesicht. Ihm gefiel seine neue Erscheinung. Aber etwas fehlte noch. Seine schwarzen Lederhandschuhe streifte er sich als letzter über. Jetzt sah man nicht mehr einen weißen Streifen Haut von ihm. Als er alles gut durchdacht hatte , ging er rüber zu den Ställen. Sein Pferd Romeo war so schwarz wie seine Verkleidung. Erst gestern wurde der Hengst  neu beschlagen. Mit ihm ritt Raphael zum Lager der Erntearbeiter hinüber. Dort wohnte Drea mit ihrer Freundin Bela in einem Zelt. Mit Planwagen waren sie hier her gekommen und arbeiteten für die Place  Familie einen ganzen Sommer lang. Drea hatte ihn schon viel zu lange mit ihrem sinnlichen Körper gereizt . Wenn sie sich auf einen der Heuwagen mit einem dieser Bauernlümmel aus dem Dorf vergnügte , hatte sie ihn keines Blickes gewürdigt .Mit Stroh in ihren aufgewühlten schwarzen Haaren verließ Drea nach kurzer Zeit Liebestrunken das Liebesnest . Sie schien zu glauben erhaben und überlegen zu sein ,und hin demütigen zu können . Raphael dachte anders darüber. Sie sollte ihn kennenlernen dieses Luder.

Was würde sie tun wenn er sich ihr mutig in den Weg stellte?

Zwischen der Erntezeit sahen sich die Erntemädchen nach gewöhnlichen Bauernjungen aus dem Dorfe um. Drea und Ihresgleichen was wussten sie schon über ihn? Nichts nur das er ein Mann mit Narben im Gesicht ist. Er hatte zugeschaut wie Drea in der Abendzeit mit einen gewöhnlichen Landburschen ihrer Wahl  in den Weinbergen spazieren ging. Es war unmöglich ihrer stürmischen Liebe Einhalt zu gebieten , denn schaffte nicht die eine Leidenschaft die Gefangenen der Liebe? Und sagte Raphael selbst zu sich , war er nicht von allem menschlichen Leid befreit , das er so sehr verabscheute wie den Rest seines Lebens?

Drea hatte fürwahr sein Herz verwundet ,doch er würde sich bei ihr dafür rächen.

In diesem Moment wenn sie ihn mit Staub und Dreck bewarf , war er das gleiche nur Staub und Dreck.

Er ritt mit seinem Pferd zum Lager der Erntearbeiter hin.

Als er das Lager erreichte fand er kreuz und quer ein Durcheinander vor.

Hier ging es wie auf einem Rummelplatz zu.

Drei große Planwagen ,die mit allerhand mitgeführten Gegenständen beladen waren standen in Hufeisenform mitten auf der Wiese .

Überall waren Hängematten zwischen den Baumstämmen gespannt.

Es tummelten zwischen den Schlafplätzen Ziegen und Schweine.

Das Stroh für die Tiere verteilte sich über das ganze Lager.

Von den Erntearbeitern war keine Spur zu sehen.

Der Platz wirkte wie ausgestorben.

Wo war das Luder nach dem er suchte?

Er vermutete sie hinter den schummrigen Bettlaken , die an einer Wäscheleine zum trocknen in der Sonne hingen. Er lenkte sein Pferd dorthin .

Doch auch hier war weit und breit niemand zu sehen. In der Feuerstelle glühte noch schwach die Glut.

Er ritt zu den Waschplätzen hin.

Er hätte sich denken können das er die deutsche Erntehelferin nackt am See vorfinden würde. Nach der Arbeit hatte sie ihre schmutzigen Kleider dort gewaschen.

Raphael kam gerade zum richtigen Zeitpunkt angeritten , denn jetzt war Drea ganz allein .

Niemand konnte sie vor ihm beschützen. Sie stand bis zu den Hüften im Wasser drin. Ein Gänseschwarm tummelten auf der andere Seite des Ufers. Raphael nahm die Zügel fester in seiner Hand und verlagerte sein Gewicht auf dem Sattel.Sein Hengst war ein wildes Tier . Er würde dem Mädchen Angst einflößen. Es stampfte mit seiner Hufe .

Er musste es zügeln und Romeo mit einfühlenden Worten beruhigen.

Drea hatte ihn noch nicht bemerkt.

Er hatte sich hinter dichtes Baumdickicht versteckt . Um sie besser sehen zu können , bog er mit seiner behandschuhten Hand ein paar Äste auf Seite .

Sobald er das Erntemädchen erblickte , war er ihr mit Haut und Haaren verfallen.

Ihr kurvenreicher Körper reizte ihn. Sein Blick fiel auf ihr nasses Strähniges Haar. Es fiel ihr in Kringeln über ihre Schultern.

Drea ahnte nichts von seiner Anwesenheit , sie glaubte völlig ungestört zu sein.

Sie rieb sich ihre Haut mit ein Stück Seife ein. Als sie ihren Kopf unter Wasser tauchte lief das Wasser in Strömen von ihrem Gesicht herunter. Das war es das er sich schon immer gewünscht hatte , einer Frau beim Baden zuzusehen. Jetzt wo er Drea auf frischer Tat ertappte , wog er den richtigen Moment ab wann er sich ihr zeigte. Diesmal war ihre Freundin Bela nicht bei ihr ,Drea war ganz alleine und zu seinem Glück auch ohne die Männer , die ihr sonst immer fröhlichen Schutz boten. Sie waren nicht in den Zelten , noch sonst wo am Ufer anzutreffen . Auch keins der mitgeführten Wagenpferde war zu sehen. Sicher waren sie zu den umliegenden Dörfern ausgeritten. Während der Saisonzeit war es üblich in den Wirtshäusern einzukehren , zu speisen und sich zu betrinken. Es scheint so als hatte Drea die Zeit genutzt um ungestört zu sein.

Ihre Hände waren eifrig damit beschäftigt ihren Körper mit der Seife einzuseifen. Ihre Kleidung und ihr Geldbeutel lagen am Rand des Ufers. Ihr Gesicht war von der Sonne gebräunt und war dem Wasser zugeneigt. Es hatte eine leichte Strömung und Fische tummelten sich darin.Wie schön sie aussah zwischen all dem Schilf und dem feuchten Gestrüpp. Das Licht der Sonne schien schräg von oben durch das Blätterdach des Baumdickicht hindurch .Es spiegelte sich auf Dreas Gesicht wider. Sie hatte es kurz unter Wasser getaucht. Als sie wieder aufrecht im Wasser stand perlte das Wasser wie Brillanten an ihren nackten Schultern herunter.

Sie hatte ihn noch immer nicht bemerkt , und begann ihr Haar mit der Seife einzuseifen.

Sie war vergnügt wie ein Kind und schwamm ein paar Bahnen . Ihre Glieder reckten sich unter den leichten Wellen.

Als sie fertig gebadet hatte betrat triefend nass wieder das Ufer. Sie blies einen Atem der Erleichterung aus und griff zu einem Badetuch.

Es lag in der Wiese neben ihren restlichen Habseligkeiten.

Was Raphael weniger gefiel , war das das Erntemädchen sich viel zu früh wieder etwas überstreifen wollte.

Sie zog sich einen leichten Unterrock an. Das strafe Mieder versperrte ihm seinen Blick , auf ihre Brüste. Sie glaubte noch immer ungestört zu sein . Als sie nach ihrer Schürze griff , bekam er einen Einblick von ihre Weiblichkeit . Die Wut packte ihn bei soviel reiner Unvollkommenheit .

Jetzt wo ihm wieder die letzten Stunden mit ihr einfielen erschien sie ihm fremd gar rein im Geiste.

Bei diesem Gedanken rief sie sich etwas in seinen Gedanken wach. Ihm kam die Erkenntnis der er nur dem Ruf seines Herzen gefolgt ist.

Er wollte sie sehen und auf frischer Tat ertappen.

Er hielt kurz seinen Atem an und trat dann aus seinem Versteck heraus.

,, Können wir uns darauf einigen das du Nackt am schönsten bist“? Drea erschrak als sie hinter sich eine tiefe Männerstimme vernahm.

Sie wandte sich um und schaute in das Angesicht eines maskierten Reiters.

Seine Gesichtsmaske verdeckte halb sein Gesicht. Sie sah einen Mund mit gepressten Lippen , wusste aber nicht zu wem er gehörte.

Raphael Place stand nun in einer betörenden Aufmachung vor ihr. Er wirkte wie versteinert und hatte sich als schwarzer Ritter verkleidet. Sein weiter Umhang viel bis zum Boden hin. Nichts deutete auf seine Person hin.



Das Erntemädchen war verunsichert . Sie konnte sich nicht erklären woher er kam. Sie sah das Aufblitzen seiner tiefschwarzen Augen hinter den Schlitzen seiner Augenmaske . Er hielt die Zügel seines rabenschwarzen Pferds in der Hand und wirkte sehr bedrohlich.

Das Funkeln seiner Augen verrieten seine Entschlossenheit ihr weh zu tun . Der Reiter verlagerte sein Gewicht auf seinen Sattel.Seine Augen waren auf Drea gerichtet .

Eine Sekunde lang herrschte tiefes Schweigen zwischen ihnen. Als der Reiter nicht mit der Sprache rausrücken wollte und ihr nicht sein Anliegen erklärte stellte sie ihn zur Rede. ,,Wer sind sie und was wollen sie ? Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen , machte er ihr mit einer Handbewegung deutlich , das sie ihren Mund zu halten habe . Das sie ihm Fragen stellte gefiel ihm nicht wirklich , also blieb er seinerseits Stumm. Drea geriet ins Stottern.

Sie begann zu begreifen das dass kein Spaß ist. Allmählich begann das Erntemädchen sich vor dem Fremden zu fürchten.

Er hatte seine Beweggründe die er nicht mit ihr erläutern wollte.

Mit lauten Rufen ließ er seinen Hengst wiehernd vor ihr aufbäumen . Drea hielt sich schützend ihre Hände vors Gesicht.

Sie strauchelte und fiel hin ins Gras

Als es ihr gelang sich wieder aufzurichten rannte sie davon.



Dann fing er an sie mit seinem Pferd zu scheuchen. Welche Richtung sie auch einschlug , der Reiter hatte Drea jedes Mal wieder eingeholt. An einer Sumpfigen Stelle im Gras fiel sie wieder ins Wasser . Raphael bäumte wieder sein Pferd vor ihr aus und jagte sie erneut mit lauten Flüchen . Drea fühlte sich ihrem Verfolger hilflos ausgeliefert ,dabei kam ihr die männliche Gestalt so schrecklich vertraut vor. Sie überlegte wer er ist und fühlte sich auf eine unheimliche Weise zu ihm hingezogen. Die unzähligen Weidenbäume , die ihr im Weg standen und deren weißen Baumrinden ihre schwarzhaarige Gestalt noch mehr hervorhob waren für ihn kein Hindernis.

Der maskierte Reiter scheuchte sie mit seinem wilden Blick und seiner Entschlossenheit ihr weh zu tun von Baum zu Baum, Strauch und Busch. Sie zitterte wie Espenlaub , als er sich mit seinem Pferd sich wieder hinter ihr aufrichtete. Der Reiter zog sein Pferd in die Starre , dabei musste Drea wieder das Bäumchen wechseln .Zwischen den Baumstämmen lief sie umher , die wilde Raserei des Reiters hinter sich spürend. Das Pferd des Reiters bäumte sich wieder wiehernd auf. Fast hätte es Drea mit seiner Hufe erschlagen. Das wilde Geschrei war ganz normal und auch der Widerwille den Drea jetzt ganz deutlich zeigte . Ihre Unterlegenheit hatte etwas schrecklich Leidvolles , das schwer mit Worten zu beschreiben war. Ihre Hüften regten sich und versteckten sich wieder hinter einem Stamm einer schneeweißen Birke. Ihre Unterröcke klebten an ihrer feuchten Haut. Jetzt konnte Raphael die Konturen ihrer vollen Brüste sehen und auch ihre strafen Oberschenkel. Er nahm die Zügel fest in die Hand und drehte sein Pferd wieder herum. Das Erntemädchen suchte verzweifelt trockenen Boden.

Er witterte ihre Angst ,es entsprach ganz seinem Bedürfnis . Er wog den richtigen Moment ab , um sie zu packen und auf den Boden zu werfen. ,,Jetzt werde ich dir zeigen wer der Herr im Hause ist“. Sagte er zu ihr. Drea erschauderte von seinen Worten. Sie versuchte nochmals einen nächsten Fluchtweg einzuschlagen aber der Mann auf dem Pferd hatte sie schon an den Armen gepackt und ließ sich mit ihr ins Zwergendickicht hingefallen.

Raphael hatte Drea energisch auf den Rücken gerollt und sie von ihrem nassen Unterrock befreit. Das gleiche tat er mit ihrem Mieder. Ihre vollen prallen Brüste waren von der Sonne gebräunt und kamen nun zum Vorschein. Er nahm ihre aufgerichteten Brustspitzen in seinen Mund. Sie waren stark gerötet und von seinen Berührungen aufgerichtet. Er nahm sie in seinem Mund.

Als seine Leidenschaft völlig mit ihm durchging , hatte die Erntehelferin den Kampf gegen ihn verloren. Noch immer wand sie sich unter seinem Gewicht.

Der Reiter spreizte ihre Beine. Mit einem starken Drängen drückte er sich tief in ihre Öffnung hinein. Er hielt ihr rechtes Bein fest umklammert und stöhnte auf. Sie spürte wie seine Hüften kreisten , spürte wie seine Leidenschaft mit ihm durchging .Er suchte mit seiner Zunge nach ihrem Mund und spalte ihre Lippen. Sein energisches Wesen ließ keine Gnade mit ihr walten , als seine sexuelle Begierde immer stärker wurden.

Er war nur ein Mann der begehrte , war es so falsch so zu fühlen wie in diesem Moment. Drea wehrte sich noch immer , sie hielt sich an ihm fest und biss in seine Handgelenke.

Seine schwarzen Augen sahen ihr bei ihren Kämpfen zu . Sie konnte ihn riechen und schmecken und wendete ihren Kopf wild hin und her als er sein Gewicht auf sie verdoppelte. Jetzt da er seinen Willen bei ihr durchgesetzt hatte rührte sich das Erntemädchen nicht mehr.

Sein Geschlecht verschmolz mit ihrem sinnlichen haarigen Hügel zwischen ihren festen strafen Schenkeln.

Als Raphael sie stürmisch genommen hatte , kassierte er sich eine heftige Ohrfeige von ihr ein. Doch Drea konnte es ihm nicht verbieten, das es schön gewesen ist in ihre heiße Öffnung einzudringen ,das er ihr sogar den nächsten Schlag verziehen hatte. Sie machte ihm unbegrenzte Freude ,noch mehr wenn sie versuchte sich ihm zu entziehen ,aber nochmal und nochmal ,was hieße das er nochmals in ihr gekommen ist . Als sie ihn erkannte erstarrte sie vor Schreck. Ihr Blick war so verführerisch das es aus allen seinen Hautporen heraus tropfte. Seine Beutel ergossen sich auf Dreas unversehrten Körper. Von nun an, würde sie mit Furunkel und Eiterblässe leben. Auch würde sie sich damit abfinden müssen ohne zärtliche Küsse weiter zu leben. Kein Mann würde sie jemals wieder ehrlich begehren ,denn er hatte sie bis zu ihrem Lebensende entstellt. Dieser Gedanke gefiel Raphael noch besser als sein letzter Gedanke. Müde fiel er von ihr herunter. Als seine Herz sich wieder beruhigt hatte schlug es wieder leise wie zuvor . Aber was war das? plötzlich hörte er von irgendwoher Kunigunde laut spotten.,, Du hast es geschafft mein Junge , jetzt bist du wirklich der Eitermann". Brüllte sie ihm von weiten hinzu. Als die Stimme seiner Amme mir nichts dir nichts aus seinen Gedanken wieder verschwunden war ,hörte er Drea wieder weinen. Sie war von oben bis unten mit phosphorszierendem leuchtenden Eiter verschmiert . Es waren eitrige gallertartige Fleischsäfte. Sie tropften von ihrer Schultern , von ihrem schwarzen Haar herunter. Einen Moment glaubte er Kunigunde bei dem Mädchen zu sehen. Sie fügte ihr mit ihren Fliegenhänden kleine Wunden zu . Drea war wie von einer Tarantel gestochen halbnackt in den Fluss gestürzt . Sie fluchte während sie versuchte die lebendige Masse von sich abzuwerfen. Überall glänzten die Totenaugen der finsteren Kreatur ,mit der Raphael Place in engen Kontakt stand. Sie zürnte die maßlose Schönheit des Mädchens , welche die Kreatur verachtete und verschmähte. Drea fing zu weinen und zu wimmern an.

Erst jetzt begriff Raphael das Ausmaß seiner Missetat



Das Leid das er ihr angetan hatte , bekam augenblicklich Triebe.

Dreas Körper hatte sich schlagartig verändert und an Kraft verloren.

Ihre Haut verlor an Straffheit.



Raphael erschrak bei ihrem Anblick.

Das Erntemädchen versuchte verzweifelt sich den lebendigen Schleim von ihrem Körper runter zu waschen.

Sie tauchte mit ihrem Kopf unters Wasser .Als sie wieder auftauchte klebte noch immer der Schleim auf ihre Haut und Haaren.



Die Fliege machte ihren Körper Eiter beständig und nahm sich unglaublich viele Schläge bei ihr heraus. Jetzt wo er Drea so besudelt sah , war sie es nicht mehr wert das er ihr zur Hilfe eilte. Sowieso musste er das Erntemädchen über sich im Unklaren lassen . Ihr zu verfallen war nicht mehr nötig , es war längst zu Spät , das Gedankenkarussell drehte sich mit Drea bereits viel zu schnell.





Als Raphael sie genug geschnitten und mit seinem Körperschleim zugedeckt hatte , machte er sich zurück auf dem Heimweg. Dort besah er sich im Spiegel . Als er sein Gesicht sah , da stockte ihm der Atem. Seine Haut hing in Fetzen herunter , und ein rotes geplatztes Fleischbällchen krönte seine Stirn. Nun gut , sein Kutscher wusste zum Glück was zu tun ist , eiligst verlangte er nach ihm. Wie es sein Herr wünschte , legte Mark ihm nun einen mächtigen Leibwickel um. Es war selten das Mark jemanden einen kalten Wickel auflegte. Für sein Herrn Monsieur Place tat er dies wohl zu bereitwillig gerne. Das übereinander gelegte Verband war Feucht und warm. Es verrutschte an manchen Stellen und färbten sich schwarz wie eine rohe Kartoffeln ,je mehr das rohe Fleisch abkühlte. Die Wickel hatte Mark vorher in einer besonderen Lösung in einer großen Schüssel eingetaucht. Es war eine reinste Wundermedizin aus der Natur. Es half dem rohen freigelegte Fleisch bei seiner Selbstheilung . Die Lösung roch nach den Auszügen der wilden Kräutern , die eingezäunt zwischen Kohl und dem restlichen Gemüse im Garten der Place Familie wuchsen.





Dann nahm Mark wieder ein neuen Wickel und legte sie ihm auf seine Brust , Stirne und seinen Wangen. Seine Nase folgte den heilenden Gerüchen . Nach den vielen Wickeln war Raphael wie von selbst wieder geheilt . Nach dem Weinfest musste Raphael merken das Drea sich sehr verändert hat. Ihre Haut zeigte keinen Funken von Frische mehr ,ob es ihr bewusst gewesen war? Nun sie hatte sich bestimmt im Spiegel leiden gesehen und dies würde in Zukunft , wenn sie einen eigenen Spiegel besäße bestimmt ihre Leidensbeschäftigung werden. Sie schaute durch behangene Augen hindurch , sie waren voller Traurigkeit und Zorn.

Ihr Anblick war grausam und abschreckend zugleich. Auf ihren Händen bildeten sich raue Schwielen und Risse , die selben befanden sich auf Raphaels Wangen. Keine Seife schaffte die Hautunreinheit weg zu waschen. Raphael hatte Drea nach dem Weinfest nie wieder gesehen aber ihr Herz hat er doch erobert.



Das Weingeschäft lief gut ,nur stellte Leonard fest , das sein Bruder Raphael sich sehr verändert hat. Was ging nur in ihm vor? Er machte eine Art Verwandlung durch wie ihm schien. Sollte Raphael vorziehen ein Draufgänger zu sein ,besaß er bald nur noch das schwarze Haus und seine Hautunreinheiten. Leonard wünschte sich für seinen Bruder Raphael das er mehr als nur ein Raufbold werden würde aber im Moment sah es ganz danach aus. Die vielen kostspieligen Reisen nach Frankreich , die abwechselnden Beziehungen ,die unverantwortlichen Spiele in schäbigen Spielhäusern ,das alles konnte doch nicht gut sein und führte doch nur in einem schäbigen Ruin. Leonard fürchtete einen Skandal und bat Raphael Rücksicht auf auf das Andenken seines Vaters zu nehmen. Er versprach es.



Neues Kapitel , In Paris

Am Karneval hatte sich Raphael nah an der Seine ein Stadthaus gemietet. Dort hört er vom Fenster die Rasseln und Schellen der Maskierten. Sie versperrten alle Durchgänge und marschierten zum Opernball der Stadt hin. Am Abend wollte Raphael sich dort wie alle Maskierter vergnügen gehen.

Doch bevor der Abend richtig begann , vergnügte er sich mit drei schäbigen Weibern von der Straße . Sein Kutscher hatte sie irgendwo aufgegabelt.

Es waren hässliche Schabracken mit langen Hälsen die von der Hand in den Mund lebten .Sie kamen von einer langen Wanderung zurück , wobei sie immer zu im Freien schliefen. Sie gingen mit jedem mit der ihnen ein Dach über dem Kopf bot. Das sie viel im freien schliefen hatte sie ganz Wettergegerbte Gesichter. Sie vertrugen Unmengen Alkohol und waren seine Gäste. Hin und wieder machte Raphael eine dumme Bemerkung über ihre langgezogenen dämlichen Gesichter.

Er zerrte sie ins Bett.

Die lauten Rasselgeräusche und die melodischen Trommelschlägen des Karnevalspöbels schlugen immer lauter und drängten sich in ihr Bewusstsein.



Doch den drei Weibern schien der Krach gar nichts mehr auszumachen . Sie liebkosten mit ihren Mündern jene offenen klaffenden Wunden und suhlten mit ihren Mündern darin rum.

Bevor sie mit ihrer Arbeit anfingen hatte sein Kutscher ihnen ein leichtes Schlafmittel verabreicht. Sie wussten gar nicht mehr was vor sich ging.

Raphael hatte alle Hände voll mit ihnen zu tun.

Die Weiber ließen sich nicht aus der Ruhe bringen mit vereinten Kräften alle Eiterinhalte in sich einzusaugen.

Aus den weit geöffneten Hautporen entkam ein stinkender heißer Brei ,der sich in ihren Mündern auflöste.

Sie hatten noch nie etwas ähnliches getan , aber da man sie großzügig mit Speise und Trank beschenkte ließen sie mit sich spielen.



Raphael hatte das Ansaugen ihrer Münder unter einem lauten Stöhnen ertragen .Gedankenlos wie ein Tier erlebte er unter einem ekstatischen Tränenschleier einen köstlichen Sinnesrausch . Die weiße Maße war in den Mägen der drei Weibern verschwunden ,die nicht ahnten mit was für Kräften sie sich eingelassen haben. Mit geballten Fäusten und nach unten gezogenen Mundwinkeln ließ Raphael seine Kräfte frei . Er lag in den Kissen und war schon ganz wund. Noch nie hatte Mark sein Kutscher ihn so erlebt, so gierig und gleichzeitig so gequält. Als eine von den drei Weibern von der Bettkante fiel ,zog Mark sie wieder auf den Beinen. Mit ihr zusammen verschwand der Kutscher nach nebenan in seinem Schlafgemach. Raphael hatte nichts dagegen einzuwenden schließlich lagen die beiden anderen noch mit ihm in einem Bett . Den Weibern war es recht so , denn sie waren unersättliche Liebesdienerinnen.

Der Karneval erinnerte Raphael an Drea und seiner lächerlichen Verkleidung im Sommer während der Erntezeit. Das war nun schon ein Jahre her. Beim Opernball, einer hässliche Kaschemme war die Leidenschaft des Eitermann neu aufgeflammt. Er blickte um sich und erfreute sich an die lustigen Gestalten. Ein verkleideter Hauptmann stolperte über seine Füße ,ehe er mit seinem schmierigen Bierbauch betrunken seiner Tanzpartnerin in die Arme fiel.

Raphael der sich noch immer um einen Stehplatz bemühte wurde weiter von den Tanzenden in Menge gedrängt.



Eine Frau mit einem beachtlichen Kopfschmuck aus funkelnden Strass Steinen ,bahnte sich einen Weg zu ihm . Sie war in einem herrlichen goldenen Kaftan verhüllt und stellte sich ihm in den Weg. Ein lächeln huschte über ihre Lippen. Sie bewunderte seine Aufmachung und vergrub ihre Finger in seine Armmuskeln hinein. ,,was für ein herrliches Prachtstück“. Sagte sie zu ihm und bat ihn um einen einzigen Tanz. Während er sich mit ihr im Kreis drehte blickte er auf ihr feines Hautbild.

Sogleich überflutete ein prickelndes Gefühl sein Gehirn. Die zarten Hautschichten wiesen noch keinen Mangel auf. Auf ihren Wangenknochen lag eine hauchzarte Schicht roten Rouge , ihre weiße Zahnreihe waren vorne etwas schief ,was man kaum beim sprechen sah . Sie überraschte ihn mit ihrer Lebensfreude, von der sie meinte genug zu besitzen. ,, zu schade das wir durch ein Stück Stoff voneinander getrennt sind , ich ich würde alles dafür geben mich nackt mit ihnen im Kreis zu drehen“. Er musste bei dieser ungenierte Bemerkung von ihr herzlich lachen.

Er umfasste ihre Taille und tanzte mit ihr in hoher Geschwindigkeit einen Walzer. Während sie ihm ganz gehörte sonderte er einen beißenden Geruch von sich ab , sodass es der Dame mit der roten Gesichtsmaske ganz schwindelig davon wurde. Sie erbrach sogar ihr Biskuite , was sie eine Stunde zuvor gegessen hat. Die Frau war abgeschwirrt und Raphael stand nun wieder völlig alleine in der tanzenden Menschenmenge. Als ihm ein besonders schöner Junge ins Auge viel hatte er seine Wahl getroffen. Für einen Jungen mit Namen Pierre , einen auf seinen Füssen tragenden Pömmel laufender Schönling mit roten Wangen und roten gefärbten Lippen.

Der Junge war gekleidet wie in der Barockzeit. Sein blaues Kostüm war eine Maßanfertigung und war kein wenig absurd. Während Raphael sich dem Schönling annährte bekam er das Gefühl als habe eine höhere Gewalt die Hand mit im Spiel . Wollte Raphael den Jungen verführen musste er die Seiten wechseln. Er schaute ihn sich genau an , und dann als ihm seine Haut in der Seele weh tat , da wünschte er sich Mark herbei er möge dem Knaben eins drüber braten und ihn in sein Stadthaus an der Seine hin schaffen. Bei einer nächsten Polonaise waren sie sich näher gekommen.Zweifellos schauten alle Augen auf Pierre . Raphael der als Sultan verkleidet war spürte wie seine aufsteigende Wut unter seinem Brustbein anstieg. Ja er merkte wie ihm der Junge ganz plötzlich auf der Seele brannte , so wie Kunigunde es schon immer tat und es immer tun würde. Was sollte er mit Pierre tun , sein Gesicht sagt so viel Freude aus und besitzt soviel Frische die ihm fehlte. Er nahm sich vor, Pierre noch heute Abend zu entführen und dann , dann würde er das mit ihm tun was er immer tat. Bevor er ihm seine Mitgift stahl , wollte er sich mit dem Knaben amüsieren ,sich mit ihm ein klein wenig vergnügen und ihm beim Tanzen zusehen. Der Karneval ging rum , ein Mann als Botaniker verkleidet forderte eine Frau in einem viel zu großen Reifrock zum Tanz auf. Sie trug eine Maske ,die einer Maus.

Bei der nächsten Polonaise hing sich Raphael an Pierre hinten dran. Während der Schönling in dem blauen Seidenkostüm ihn weiter an der Nase entlangführte stierten seine Augen auf die maskulinen Armen des Burschen. Sie traten nach draußen ins Freie , wo die Polonaise weiter ging. Die Schlange wurde immer länger.



Raphael dem das lebendige Treiben allmählich auf die Nerven ging verfolgte Pierre auf Schritt und Tritt. Der Junge liebte anders . Um sich ihm anzunähern ließ er es ihn zum Scheine glauben . Er zwinkerte ihm mit den Augen zu ,was den Schönling dazu veranlasste es ebenfalls zu tun. Leider bemerkte Pierre viel zu spät das er von Mark einen Schlaftrunk gereicht bekam. Er fing zu taumeln an , sah verschwommen und schaffte nicht mehr den Tanzlustigen zu folgen . Die maskierten karnevalssüchtigen Tanzgecken um ihn herum zogen lange Gesichter , und glichen keinen Menschen mehr , sondern einem farbenprächtigen Karussell . Es drehte sich immer schneller. Die Polonaise zog mit lauten Rasseln und Trommelschlägen ohne den Schönling weiter , zurück auf das Tanzparkett des Tanzpalast. Pierres Beine taumelte in dem Moment als sich Mark ,Raphael Kutscher ihm als Seemann verkleidet in den Weg stellte. Er hatte dort auf ihn gewartet und sich hinter einem Baum versteckt. Der Schönling stolperte verlor sein Gleichgewicht und war in einem Rosenbusch hineingefallen. Mit lang ausgestreckten Beinen lag er dort auf der Erde und rührte sich nicht mehr. Sein blonder Lockenkopf ,war gekrönt von Grünstängeln und zarten rosa Blüten .

Raphael zögerte nicht einen Moment , packte den Schönling an seinen Beinen und beförderte ihn mit Mark in seine Kutsche hinein. Dann fuhren sie eiligst ab , zum Stadthaus hin.

Sie trugen den Burschen ins Schafzimmer hinein und legten ihn auf ein Bett mit seidenen Kopfkissen. Mark hatte die Kerzen in den Wandhaltern angezündet.

Sogleich erhellte sich das Zimmer.

Das Schlafmittel tat noch immer seine Wirkung ,so das Pierre von seiner Entführung nichts mitbekam. Wie sanft er ausschaute wenn er schlief. Seine umfassende Schönheit war noch unberührt und ein eigenes Kapitel für sich . Sie war so schrecklich mitfühlend und vom reinem Blute . Raphael konnte die Haut des Schönlings mit seiner Nase riechen. Seine weiche Haut umschloss ein festes jugendliches Gewebe. Sein Gesicht war so rein und frisch , wie das von einem Chorknaben , was sie noch faltenlos und von unzerstörbarer Jugend. Sie hatte einen leichten Rotton angenommen.

Für einen Moment hatte Raphael ein schlechtes Gewissen. Er hatte das dringende Bedürfnis dem Jungen die Haut über die Ohren abzuziehen. Pierre

Ein sanftes Lächeln lag um seine Lippen. Während er ihm beim schlafen beobachtete herrschte in seinem Kopf ein qualvolles Durcheinander . Der Junge hatte eine seidenzarte Haut. Sie war ganz rein. Der Schönling sollte von ihm neu erschaffen werden , : hatte Raphael ganz leise gedacht. Pierre knirschte hin und wieder mit seinen Zähnen.

Seine Lippen bildeten eine schmale Linie ,die mit einem rotem Färbemittel geschminkt waren. Unter seinen schwarz geschminkten Augenlidern pochte es leicht. Seine Brauen waren stark und dafür sehr buschig. Im Kopf rechnete der Eitermann die Tragzeit aus, wie lange Pierre wohl noch im Besitzt dieser von Natur aus gemachten Schönheit sei. Es schien als besitze der Bursche eine komplette Sammlung von ihr.

Raphael hatte den Jungen nicht gefesselt. Seine Hände ruhten neben seinem Körper und er hatte noch immer seine Schuhe an. Bei seinem Anblick spürte er einen unsäglichen Schmerz. Wie gerne hätte er den Jungen jetzt aus seiner Ohnmacht zurück geholt und ihn wach geküsst. Sein blaues Seidenkostüm bildeten einen starken Farbkontrast zu seiner hellen weißen Seidenbluse. Pierre rührte sich noch immer nicht. Er atmete leise weiter ein und und schlief noch immer tief und fest. Sein Körper strömte das reine Leben aus und war verdammt warm.

Raphael suchte nach einem Beweis dafür , was der Grund seiner makellosen Schönheit ist.Er legte seine Hand auf seine Schulter und strich ihm eine blonde Locke aus seinem Gesicht. Es wäre besser er würde diesen Burschen verschonen , dachte er bei sich. Ihm war als herrschte das reine Unwetter in seiner Seele , so sehr liebte er diesen Jungen. In welchem Teil seines Körpers ruhte seine Seele? Raphael bekam das Gefühl Pierre klärte ihn über seine eigene Vergangenheit auf.

Wie gerne hätte er ein Stück Eiswürfel genommen und eine steile Linie von seinem Hals bis zu seinem Bauchnabel Abwärts gezogen. Da wo es unterhalb seines Bauchnabels buschig wird , würde das Eis zu schmelzen anfangen. Die Atemzüge des Schönlings kamen wie eine warme Strömung aus ihm. Bei dem Gedanken er könnte wach werden begann sich Raphael für seine Infizierung vorzubereiten. Schweiß lag auf seine Stirn. Etwas schob sich zwischen den Beiden , eine gefährliche Macht. Als ihm das Ausmaß der Schönheit dieses jungen Burschen zu Kopf gestiegen war , flammte etwas in ihm auf. Unter seinen Häuten fing es mächtig zu brüten an. Da die Zeit näher rückte und der Junge sicher bald wach werden würde , konnte er nicht mehr länger warten. Er streifte ihm seine Jacke von den Schultern herunter und knöpfte seine Bluse auf. Zum Vorschein kamen zwei sehr gelungene robuste Schultern , die leblos an dem Jungen herab hingen. Raphael überlegte ob er sich selbst einer solchen Tortur freiwillig unterziehen würde. Noch stand sie dem Schönling in seinem Bett bevor , und es sah ganz danach aus ,als würde er das Glück noch immer in seinen Häuten tragen. Seine Brust war leicht behaart ,auch kräuselten sich Haare um seine rosigen Brustwarzen .

Die absonderliche Schönheit des Jungen , besaß noch immer eine sehnige Festigkeit. Raphael was sich dieser Eigenschaft aus Haut mehr als bewusst . Pierres zarte Haut lag matt auf seinem Schädel . Sie schien einen Schönheitsschlaf abzuhalten . Dann als der Eitermann sich an seiner aufgehenden Jugend satt gesehen hatte, da grub er seine Finger in Pierres blonden Lockenkopf hinein. Und da er sich unsterblich in die makellose Schönheit seines Körpers verliebt hatte , traten die kreatürlichen Ungetüme aus allen seinen Poren. Ihre riesigen Mäulern traten hellhäutig und blutunterlaufen hervor. Mit lautem Geschrei fielen sie über die Schönheit der Ewigkeit Jugend und verschmähten das Gesicht von Pierre der noch immer vom Schlummertrunk tief und feste schlief “ . Von jetzt an hieß es für Raphael die Zeit abzuwarten.

Jeder Mann kann das von sich behaupten, keine Frage das es keinen Sohn auf Erden gibt , der nicht wie er gehandelt hätte und so gefühlt. Wäre Raphael , Pierre und nicht der Eitermann , würde er jetzt auf kosten seiner Schönheit weiter leben. Raphael machte sich diesen Leidspruch gegenwärtig und sprach zu sich selbst: Das man nicht glauben soll , das alleine die Schönheit der Jugend Leben vergibt. Eine solche Logik wäre zu leicht . Soll ein anderes Gewicht als die makellose Schönheit das Leben fruchten , und ein anderes Glück Pierre von nun an ereilen. Ja von nun an soll der Schönling Pierre einer anderen Zugehörigkeit seines prunkvollen Lebens angehören. Seine hinreißendes Lächeln soll verflucht sein und verkümmern im Angesicht seiner Hautbeuteln für jetzt und in alle Ewigkeit.

Ja dies Gedachte soll dem Eitermann helfen vom Schaurigen nie abzulassen ,er soll die tugendhafte Schönheit der Natur mit seinen Beuteln segnen und Kummer und Leid dorthin lenken wo alles Schöne nur kurze Tage nützt , wenn sie nützt. Seine unehrenhaften Gedanken als kleiner Vorgeschmack für Alle die die ihn abscheulich fanden , sollen sie doch vom Himmel erschlagen werden. Raphael war stolz was er sein eigen nennen durfte. Waren es nicht seine Beutelhäute die nach ihm riefen , wenn er sich nach ihnen sehnte? Die Kreatur aus Haut , die sein Sünderherz gefangen nahm , schlägt jede Schönheit fort mit eiserner Faust.

Kein menschliches Herz , durfte höher Schlagen , wenn es nicht von seinen Beutelkreaturen aus der Hölle gestraft war. Welch herrliche Schönheit schwebte nach der Infizierung auf ihn zu. Raphael Sehnsüchte und Erwartungen waren in reinste Befriedigung übergangen. Als seine neuen Häute in ihm zu leben anfingen entsann er sich wieder an die Tugend des Eitermannes.

Es gab für alles eine Lösung und auch für den Überfluss , den er an sich täglich erblickte.



Sein Spiegelbild sagte ihm täglich , wieviel er an Leben abzugeben hat.





Kunigunde war ein Teil von ihm. Sie wachte seit ihrem Tot über ihn. Sie war nicht in Ungnaden gefallen , nein sie starb nicht weil sie verdorben war ,sondern weil sie sich an ihm verschenkte. Es war Raphaels Pflicht ihr weiter ergeben zu sein. Sie war seine Amme und er ihr Schützling ,und sie alleine hatte die Macht ihm das Leben zu nehmen oder zu schenken.



Es war unnötig weiter nach einer Erklärung zu suchen , schließlich muss kein Eitermann Rechenschaft ablegen. Nach einer guten Waschung mit Seife legte Raphael sich schlafen. Im Tiefschlaf überfiel ihn ein seltsamer Traum. Er verherrlichte das Leben des Eitermannes ,ihm gesellte sich der brennende Vogel , der ihm , von Nichts sein und Nichts haben erklärte. Im Fliegen zerstörte er mit seinem Schnabel sein Gesicht.

Nach Karneval , laß Raphael in der Zeitung , das ein Junge mit Namens Pierre sich in seinem Schlafgemach vor dem Spiegel die Pulsadern aufschnitt.



Pierre dessen Gedanken sich früher beim Anblick seines Spiegelbildes mit Worten wie , Kristallklar , Sauber und rein verglich , konnte sich seinen Zustand nicht erklären. Seine Haut im Gesicht war von tiefen Falten durchzogen. Sie hatte einen faden Hautton angenommen. Am Kinn dort wo die Bartstoppeln sind , haben sich schmierige Löcher gebildet. Seine Augen waren leer und das Leben war aus ihnen gewichen . Es fühlte sich an , so als spreche eine fremde Macht aus ihnen .In seinem Hals steckte ein Klos . Pierre fragte sich was mit ihm passierte. Da wo er glaubte das es von Gott nicht besser verdient sei , war auf unheimliche Weise eingetroffen. Es gab keine Worte für das was im Augenblick mit ihm geschah. Er wagte nicht länger sich anzusehen , so sehr war er von seinem Antlitz verletzt. Pierre erwartete das er jeden Moment aus einem bösen Albtraum erwachte , aber nichts dergleichen geschah. Seine Träume fingen zu platzten.

Das Gefühl jemand spiele mit ihm einen Streich verstärkte sich.

Nicht ein schmeichelndes Wort kam ihm mehr über seine Lippen solange er sich im Spiegel besah. Eine Träne kullerte über seine porigen Wangen. Was hatte er bloß falsch gemacht ? fragte er sich ,das Gott ihn so hart strafen musste. Er schaffte keinen Abstand mehr von dem Bild zu nehmen , das ihm auf dem Gesicht lag. Die Ähnlichkeit mit seinem Selbstbild hatte nicht mehr seine Zustimmung. Pierre versuchte dieses Unheil zu ergründen das ihn über Nacht ereilte.

Er spitze seine Lippen und wollte einen Schrei ausstoßen aber das Entsetzten war über ihn gekommen. Er brachte keinen Ton mehr heraus , so sehr hatte sein neues Aussehen ihm die Sprache verschlagen. Was er im Spiegel sah beunruhigte ihn zutiefst. Er hatte  über Nacht ein neues Gesicht erhalten .Mit zitternde Stimme stieß er das Wort Hässlich aus.

Pierre spürte eine seltene Mundtrockenheit . Als die Dunkelheit über seinen Körper herfiel verließen ihn alle seine Kräfte . An den Längstseiten seiner Unterarme hatten sich riesige Luftblasen gebildet. Ein fauliges Sekret entkam bei der kleinsten Berührung aus ihnen.

Das heiße Pochen das sie auslösten , sorgte dafür das Pierre sie verzweifelt versuchte mit seinen Fingernägeln von seiner Haut herunter zu kratzen. Es kamen immer mehr neue Luftblasen dazu , das Pierre glaubte die Hölle sei hinter ihm her.  Welcher  Teufel steckte in ihm , wenn nicht der Teufel selbst ? 

Es tropfe ein eitriger Schleim auf seinen zarten Seidenschuhen.

Sein Spiegelbild zerbarste . Er erkannte sein Gesicht gar nicht wieder.

Wie die Haut einer giftigen Schlange fing seine sich vom Ohransatz abzuschälen an.

Als er sich näher im Spiegel besah , sah er an den Rändern seiner Augenlider schwarze Mitesser.

Pierre rümpfte bei seinem schaurigen Anblick seine Nase.

Für einen Moment strafte sich seine Haut , so als habe sich etwas darunter geschoben.

Während eine sengende Hitze gleichmäßig aus seinem Körper entkam , fing sein Herz laut zu schlagen an. Auf seiner Stirn schien sich etwas zu bewegen , es sah aus wie eine Made die sich unter seiner Haut regte. Ihr wurmartiger Körper bewegte sich in langsamer Geschwindigkeit bis zu seinem Hals , er war ganz steif.

Pierre kratzte sich über seine Brust , weil das Tier dort angekommen sein muss.

Als sie kurze Zeit später aus seinem Handgelenk herausgekrochen kam , fing Pierre wie Espenlaub zu zittern an.

Ein Hustenanfall löste eine kurzweilige Erstickung aus , zweifellos steckte in seinem Hals eine garstige Laus .

Voller Demut lauschte er auf die tierischen Geräusche in sich . Welche Insektenbrut hat ihn heimgesucht , wohl möglich in seinem Magen ruht ?

Als das Brodeln in ihm stärker wurde , fiel er zu Boden .

Als seine Maman aus Pierres Zimmer ein seltsames Geräusch vernahm , da wurde ihr ein dumpfer Aufprall gewahr . Sie musste nachsehen gehen was da vor sich ging . Sie erschauderte . Pierre lag dort mit lang ausgestreckten Bein ,er konnte doch unmöglich tot sein .

Eine Schar von Fliegen verließen mit aufgestauter Anspannung seinen Körper . Sie wirbelten in der Luft umher mit ohrenbetäubenden Lärm.

Was hatte das zu bedeuten? Madame Salmon glaubte in einem Sturm hinein zusehen und eilte zum Fenster hin. Sie stieß es in ihrer Furcht weit auf , sofort flogen alle Insekten hinaus. Die Fliegen entkamen , kein Mensch weiß woher sie kamen . Aus Pierres Mund sickerte Blut , er war mausetot.

Madame Salmon stand der Ohnmacht nah , sie sah was von Pierre übrig war.

Seine Haut sei in nur  wenigen Tagen hundert Jahre gealtert. Und das obwohl Pierre erst neunzehn Jahre jung war hat ihn der Herrgott zu sich hin befohlen . Die Eltern sind in großer Trauer um ihren Sohn , denn er war das liebste was sie hatten. Raphael hielt einen Augenblick seinen Atem an , was er begonnen hat fand ein viel zu frühes Ende .

Es war nötig seine sieben Sachen zu packen um noch am gleichen Tage abzureisen. Mit seiner Kutsche fuhr er zurück ins Elsass .Er versuchte erst gar nicht darüber nachzudenken was aus Pierre alles hätte werden können. Aus diesem traurigen Anlass trieb er seinen Kutscher zur Eile an. Noch in der gleichen Nacht donnerten sie über die Landstraßen über die elsässische Grenze. Angeschienen vom Mond der seinen Schatten über die ländlichen Wälder warf , hatte die Fahrt etwas beruhigendes.

Im Hause der Place hatte Leonard sein Bruder ihn schon erwartet . Stolz verkündetet er ihm , das er in der Toskana ein Haus gekauft habe. Er und seine Frau Marcela und ihre zwei Töchter, Angelina und Selina würden dort ein neues Leben beginnen . Dort würden schon die Weinberge seines Schwiegervaters auf ihn warten , und somit wäre Raphael ab jetzt alleiniger Herr über die Weinberge der Place. wobei es Raphael sehr recht war , und das sagte er auch Leonard , mit dem er vereinbarte gute Geschäftspartner zu werden. Als der Tag kam und sie sich voneinander verabschiedet haben , begann für Raphael ein neues Leben. Und was seine nächtlichen Ausschweifungen anging, so hatte Raphael seinem Bruder im Bezug auf das, nichts mehr zu erwidern. Ende